Deutsche Literatur

Deutsche Literatur

Deutschland wird auch als das Land der Dichter und Denker bezeichnet und in der Tat ist die deutsche Literatur sehr reich an unterschiedlichsten Werken. Allerdings umfasst die deutsche Literatur als Begriff nicht nur literarische Werke aus Deutschland, sondern meint alle deutschsprachigen Werke aus dem deutschen Sprachraum, also auch österreichische und Schweizer Literatur.

Außerdem werden nicht nur dichterische Werke dazugezählt. Auch Werke aus anderen Disziplinen wie der Philosophie, den Sozialwissenschaften, der Geschichtsschreibung oder der Literaturgeschichte, sowie Werke aus anderen Genres, etwa Briefwechsel oder Tagebücher, werden der Literatur zugeordnet, sofern sie einen schriftstellerischen Anspruch haben.

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Ein künstlerischer Anspruch muss dabei aber nicht zwingend gegeben sein.

Deutsche Literatur – die drei Gattungen

In der Literatur werden drei Gattungen voneinander unterschieden, wobei die heute übliche Einteilung im Wesentlichen auf Johann Wolfgang von Goethe zurückgeht:

1.       Die Epik wird auch als die erzählende Literatur bezeichnet und der Epik werden solche Werke zugeordnet, die in Vers- oder Prosaform erzählen. Beispiele für Literatur der Gattung Epik sind die Biografie, die Erzählung, die Kurzgeschichte, das Märchen, die Novelle oder der Roman.

 

2.       Das Drama bezeichnet als Gattung jene Literatur, bei der die Handlung mit verteilten Rollen und in Dialogen dargestellt wird. Die Handlung wiederum ist meist in Akte gegliedert, die sich ihrerseits aus Szenen, Bildern oder Auftritten zusammensetzen. Nach modernem Verständnis werden Dramen verfasst, um später als Theaterstücke aufgeführt zu werden. Deshalb enthalten Dramen neben den eigentlichen Texten häufig Anweisungen für die Schauspieler und den Regisseur.

Eine Sonderform des Dramas ist insofern das sogenannte Lesedrama, das weniger auf eine Aufführung im Theater abzielt, sondern in erster Linie wie beispielsweise ein Roman zum Lesen gedacht ist. Klassische Beispiele für die literarische Gattung des Dramas sind die Komödie, der Schwank und die Tragödie.

 

3.       Die Lyrik umfasst Werke, die in Versform gedichtet sind. Lyrische Texte heißen deshalb auch Gedichte, wobei eine Darstellung in Versen nicht mit einer gereimten Form gleichzusetzen ist.

Verglichen mit epischen und dramatischen Werken kennzeichnet sich die Lyrik hauptsächlich durch die Kürze, die strengere Form sowie die ausdrucksstarke und prägnante Sprache. Zudem sind lyrische Texte meist von Subjektivität geprägt und beziehen sich auf ein lyrisches Subjekt. Beispiele für lyrische Werke sind die Ballade, das Lied, die Ode und das Sonett.

 

In modernen Modellen werden Sachtexte als vierte Gattung der Literatur gewertet. Teilweise spricht die Fachliteratur in diesem Zusammenhang auch von der Gebrauchsprosa. Dies wiederum erklärt sich damit, dass diverse Systeme und Theorien die Darstellung in Prosa- oder Versform zu den Grundmerkmalen einer Gattung zählen.

Deutsche Literatur – die verschiedenen Arten

Neben der Unterscheidung nach Gattungen gibt es viele weitere Möglichkeiten, um Literatur zu gliedern. So ist es möglich, Literatur anhand der Genres, der behandelten Themen oder der Zielgruppen einzuteilen. Daneben lässt sich zwischen zwei grundlegenden Literaturarten unterscheiden, nämlich zwischen der Belletristik und der Gebrauchsliteratur.

Die Belletristik, die auch schöne Literatur genannt wird, umfasst grundsätzlich alle Werke, die mit einem schriftstellerischen und einem künstlerischen Anspruch verfasst werden. Epische und dramatische Werke können der Belletristik somit genauso zugeordnet werden wie lyrische Texte. Im zweiten Schritt werden innerhalb der schönen Literatur jedoch drei Felder voneinander unterschieden, nämlich die Dichtung oder Hochliteratur, die Unterhaltungsliteratur und die Trivialliteratur. Die Hochliteratur gilt als die höchste Qualitätsebene.

Ihre Absicht besteht nicht nur darin, zu unterhalten, sondern sie möchte den Horizont der Leser erweitern und dazu anregen, gängige Denkweisen, Vorstellungen, Haltungen und Gesellschaftsbilder zu hinterfragen. Die Unterhaltungsliteratur steht für eine mittlere Qualitätsebene. Sie erhebt einen gewissen künstlerisch-literarischen Anspruch, möchte den Lesern aber dennoch eine unterhaltsame, verständliche und angenehm leichte Literatur bieten. Als Trivialliteratur wird üblicherweise eine schlichte, allgemein verständliche Literatur bezeichnet, die schnell und einfach zu erfassen ist.

Der Namensbestandteil trivial ist dabei aber nicht unbedingt abwertend und im Sinne von niveaulos gemeint. Trivial leitet sich vielmehr vom lateinischen Adjektiv trivialis ab und bedeutet übersetzt soviel wie gewöhnlich, allgemein bekannt oder allen zugänglich. Eine weitere Übersetzung ist dreifach und meint in diesem Sinne eine Kreuzung, an der drei Wege aufeinandertreffen. Anders als die Hochliteratur bedient die Trivialliteratur gängige Klischees, meist mit einer klaren Einteilung in Gut und Böse.

Dabei setzt sie auf eine Sprache und eine emotionale Ebene, die den Erwartungen der breiten Masse gerecht werden. Vor allem zwischen der Unterhaltungs- und der Trivialliteratur lassen sich jedoch nicht immer klare Grenzen ziehen, denn je nach Standpunkt würden Leser so manches Werk sicherlich recht unterschiedlich einordnen.

Das Gegenstück zur Belletristik bildet die Gebrauchsliteratur. Hierunter fällt sowohl die Sach- als auch die Fachliteratur. Die Gebrauchsliteratur beschäftigt sich mit Fakten, also mit nicht-fiktiven Inhalten. Zudem erhebt die Gebrauchsliteratur keinen künstlerischen Anspruch, sondern ihr Zweck beschränkt sich auf die objektive Darstellung des jeweiligen Themas.

Zur Sachliteratur, die sich vorrangig an ein Laienpublikum wendet und die Inhalte allgemein verständlich vermittelt, gehören unter anderem Sachbücher, Ratgeber, Zeitschriften, Reiseführer, Kochbücher und auch Naschlagewerke wie Wörterbücher und Lexika. Im Unterschied dazu richtet sich die Fachliteratur an ein professionelles Publikum.

Durch die wissenschaftlich orientierte Darstellung und die Verwendung von Fachausdrücken setzt Fachliteratur häufig ein gewisses Vorwissen voraus oder dient der Ausbildung auf dem Fachgebiet. Aber auch bei Sach- und Fachliteratur ist es nicht immer möglich, klare Grenzen zu ziehen.

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