Die 5 Arten des Präsens, Teil 2

Die 5 Arten des Präsens, Teil 2

Im Deutschen ist das Präsens die Zeitform der Gegenwart. Damit beschreibt das Präsens eigentlich ein Geschehen, das sich gerade jetzt abspielt. Eigentlich deshalb, weil wir das Präsens auch nutzen können, um eine allgemeine Aussage ohne zeitlichen Bezug zu formulieren oder sogar ein Ereignis in der Zukunft zu benennen. Aus diesem Grund werden beim Präsens fünf Arten voneinander unterschieden.

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Die 5 Arten des Präsens, Teil 2

Tatsächlich ist das Präsens die Zeitform, die wir im allgemeinen Sprachgebrauch am häufigsten verwenden. Grund genug, sich die Gegenwartsform einmal genauer anzuschauen.

Dabei haben wir in Teil 1 erklärt, was genau das Präsens ist und wie es gebildet wird. Hier ist Teil 2!:

Welche Arten des Präsens gibt es?

Wie schon erwähnt, werden beim Präsens fünf verschiedene Arten voneinander unterschieden. Sie richten sich immer nach der Perspektive des Sprechers. Je nachdem, was wir ausdrücken wollen, wählen wir also die passende Form der Gegenwart aus.

  1. Aktuelles Präsens

Das aktuelle Präsens setzen wir ein, wenn wir ein gegenwärtiges Geschehen beschreiben wollen. Wir beziehen uns damit genau auf den Moment, in dem etwas passiert, wir etwas tun oder etwas denken.

Beispiele:

  • Ich räume gerade meinen Schrank auf.
  • Er will sich dazu jetzt nicht äußern.
  • Sie ist momentan bei ihrer Schwester.
  1. Regelmäßiges Präsens

Mit dem regelmäßigen Präsens können wir Handlungen oder Geschehnisse beschreiben, die sich fortlaufend wiederholen. Diese Art des Präsens eignet sich somit für kontinuierliche Ereignisse oder Abläufe.

Beispiele:

  • Diese Strecke laufe ich jeden Morgen.
  • Wir treffen uns immer mittwochs auf einen Kaffee.
  • Dieser Bus fährt nur zu jeder vollen Stunde.
  1. Zukünftiges Präsens

Steht fest, dass wir etwas tun werden oder etwas passieren wird, können wir im zukünftigen Präsens formulieren. Darauf, dass die Handlung oder das Ereignis in der Zukunft liegt, müssen wir dann aber mit einer entsprechenden Zeitangabe hinweisen.

Beispiele:

  • Ich habe morgen einen Termin beim Zahnarzt.
  • Er kommt nächste Woche aus dem Urlaub zurück.
  • Wir sehen uns erst in drei Monaten wieder.

Die zeitliche Angabe ist beim zukünftigen Präsens wichtig. Denn wenn sie fehlt, kann der Satz einen anderen Sinn bekommen. Lassen wir zum Beispiel das „morgen“ weg und sagen nur „Ich habe einen Termin beim Zahnarzt.“, klingt es so, als hätten wir jetzt gerade einen Zahnarzttermin und nicht erst morgen.

  1. Generelles Präsens

Für allgemeingültige Aussagen können wir das generelle Präsens nutzen. Mit dieser Art des Präsens können wir einerseits Fakten und Tatsachen oder auch pauschale Dinge beschreiben. Andererseits können wir damit Zustände benennen. Ob es sich dabei um einen dauerhaften oder einen nur vorübergehenden Zustand handelt, der sich jederzeit wieder ändern kann, spielt keine Rolle.

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Beispiele:

  • Deutschlands Hauptstadt ist
  • Im Winter steigt der Bedarf an Energie.
  • Momentan spielt das Wetter verrückt.
  1. Andauerndes Präsens

Dinge, die andauern, können wir ebenfalls ins Präsens setzen. Dabei ist es egal, ob der Sachverhalt schon in der Vergangenheit begonnen hat und bis in die Gegenwart anhält oder ob er jetzt besteht und sich bis in die Zukunft zieht. Daneben funktioniert das andauernde Präsens, wenn wir an mehreren Tagen das Gleiche gemacht haben, gerade machen oder machen werden.

Beispiele:

  • Ich warte schon seit zwei Wochen auf eine Rückmeldung von der Versicherung.
  • Sie arbeitet die ganze Woche über im Homeoffice.
  • Dieses Wochenende schaue ich einen Film nach dem anderen.

Die 5 Arten des Präsens, Teil 2 (1)

Was ist das Partizip Präsens?

In einem Satz drückt das Verb die Gegenwartsform aus. Formulieren wir in der Gegenwartsform, setzen wir also das Verb (Tuwort) ins Präsens. Daneben gibt es mit dem Partizip aber noch eine weitere Verbform.

Das Partizip Präsens wird auch Partizip I genannt und ähnelt einem Adjektiv (Eigenschaftswort). Wir nutzen das Partizip, wenn wir etwas beschreiben wollen, das zur gleichen Zeit geschieht.

Das Partizip Präsens drückt somit etwas aus, was parallel passiert oder vorhanden ist.

Um das Partizip I zu bilden, hängen wir einfach nur ein „d“ an den Infinitiv, also die Grundform des Verbs, an. So wird aus „fragen“ „fragend“, aus „passen“ „passend“ oder aus „pfeifen“ „pfeifend“.

In einem Satz verwenden wir das Partizip dann in der gleichen Art, wie wir ein Adjektiv einsetzen würden. Je nachdem, worauf sich das Partizip bezieht, müssen wir es also auch entsprechend anpassen.

Ein paar Beispiele:

  • Sie schaut ihn fragend
  • Passend zum italienischen Motto der Party gibt es Pizza und Pasta.
  • Fröhlich pfeifend macht sich der Handwerker an die Arbeit.
  • Schlafende Hunde soll man nicht wecken.
  • Mit zitternden Händen öffnet er den Brief.

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Marlies Giesa, Geboren 1968 , über viele Jahre im In- und Ausland Deutsch unterrichtet. Ich liebe die deutsche Sprache und möchte das Wissen gerne an Schüler, Ausländer, Studenten und Interessierten weitergeben. Ich hoffe meine Übungen und Anleitungen werden ihnen helfen oder sie unterstützen. Canel Gülcan, Studentin Lehramt Deutsch & Germanistik, Christian Gülcan als Betreiber der Webseite, verfasst auch diverse Artikel, da er als Online-Redakteur täglich mit der Erstellung von hilfreichen Content arbeitet für verschiedene Zielgruppen und lange Zeit auch aktiv in der Flüchtlingshilfe, sich um die Vermittlung von Deutschkursen kümmerte.

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