Kurze Spiele im Unterricht: 3 Ideen
Selbst die beste Vorbereitung kann nicht verhindern, dass der Unterricht manchmal einfach anders verläuft als geplant. Weit häufiger kommt es zwar vor, dass sich der Lehrer zu viel für die Unterrichtsstunde vorgenommen hatte und den geplanten Stoff nicht schafft.
Aber es kann eben auch anders laufen und bis zum Ende des Unterrichts sind noch ein paar Minuten übrig. Um ein neues Kapitel zu beginnen oder mit einem Arbeitsblatt anzufangen, ist die Zeit zu knapp. Doch verschenken möchte der Lehrer die Zeit auch nicht.
Eine schöne und sinnvolle Möglichkeit, um solche kleinen Lücken sinnvoll auszunutzen, sind kann kurze Spiele. Sie bieten sich natürlich ebenso an, um den Unterricht zwischendurch aufzulockern oder Lernstoff auf unterhaltsame Art zu wiederholen.
Passende Spiele für den Deutschunterricht zu finden, ist aber gar nicht so einfach. Vor allem dann nicht, wenn der Lehrer ziemlich spontan eine Idee braucht. Denn längst nicht immer reicht die eigene Kreativität aus, um sich mal eben ein Spiel zu Wortschatz oder Grammatik auszudenken. Und viele Spiele erfordern das eine oder andere Hilfsmittel, das in diesem Moment aber natürlich nicht zur Hand ist.
Dazu kommt, dass die Konzentration gegen Unterrichtsende nachlässt und viele Schüler nur noch begrenzt zu motivieren sind. Das bedeutet also, dass die Spiele einerseits leicht sein sollten und Spaß machen müssen. Andererseits sollten sie ohne großartige Vorbereitungen auskommen und unabhängig von festen Unterrichtsthemen eingesetzt werden können.
Drei kurze Spiele für den DAF-Unterricht, die diesen Anforderungen gerecht werden, stellen wir vor!:
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Inhalt
Idee: Vier gewinnt mit Artikeln
Für dieses Spiel zeichnet der Lehrer zwei Spielfelder auf die Tafel. Jedes Spielfeld ist in vier mal vier Kästchen unterteilt. In jedes Kästchen vom linken Spielfeld trägt der Lehrer nun ein Substantiv ein. Die Wörter kann er sich selbst ausdenken, aus dem behandelten Unterrichtsstoff entnehmen oder von den Schülern vorschlagen lassen.
Anschließend werden die Schüler in zwei Gruppen eingeteilt. Die eine Gruppe bekommt einen Kreis als Symbol, die andere Gruppe ein Kreuz. Jetzt sucht sich die erste Gruppe ein Substantiv aus und nennt den Artikel dazu. Stimmt der Artikel, trägt der Lehrer das Symbol der Gruppe in das dazugehörige Kästchen im rechten Spielfeld ein. Nennt die Gruppe einen falschen Artikel, kommt das Symbol der anderen Gruppe in das Kästchen. Danach ist die zweite Gruppe an der Reihe, die sich ebenfalls ein Substantiv aussucht und den Artikel dazu nennt. Auf diese Weise geht es immer im Wechsel weiter.
Sobald eine Gruppe im rechten Spielfeld vier ihrer Symbole in einer waagerechten, senkrechten oder diagonalen Reihe platziert hat, hat sie die Runde gewonnen.
Natürlich gibt es viele Möglichkeiten, wie das Spiel abgewandelt werden kann. Um den Wortschatz zu üben, können beispielsweise Adjektive eingetragen werden und die Schüler müssen die Gegenteile davon nennen. Oder die Schüler müssen die Pluralformen von Substantiven bilden.
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Idee: Würfelspiel mit Verben
Als Hilfsmittel für dieses Spiel wird ein Würfel benötigt. Als Merkhilfe schreibt der Lehrer an die Tafel, welche Zahl für welche Person steht. Also zum Beispiel so: 1 = ich, 2 = du, 3 = er/sie/es, 4 = wir, 5 = ihr, 6 = sie.
Nun werden die Schüler in zwei Gruppen eingeteilt. Der erste Spieler aus der ersten Gruppe nennt ein Verb, das ihm gerade einfällt. Dann würfelt der erste Spieler aus der zweiten Gruppe. Je nachdem, welche Zahl er gewürfelt hat, muss er das Verb in die richtige Form bringen. Anschließend gibt er den Würfel an seinen Nachbarn weiter und die jeweils zweiten Spieler der Gruppe sind an der Reihe.
So geht es reihum weiter, bis alle Spieler der ersten Gruppe ein Verb genannt und alle Spieler der zweiten Gruppe gewürfelt und die Verbform gebildet haben. Danach wird gewechselt. Nun sagen die Spieler der zweiten Gruppe die Verben und die Spieler der ersten Gruppe konjugieren.
Punkte werden vergeben, wenn ein Spieler ein Verb nennt bzw. die richtige Verbform bildet. Fällt einem Spieler kein Verb ein oder wiederholt er ein Verb, das schon im Spiel war, bekommen die Gegner einen Punkt. Gleiches gilt, wenn die gebildete Verbform falsch ist. Gewonnen hat die Gruppe, die am Ende die meisten Punkte gesammelt hat.
Das Spiel eignet sich natürlich auch sehr gut, um die Zeitformen zu üben. Dabei kann zunächst nur mit einer bestimmten Zeitform gespielt werden. Später kann der Lehrer einen zweiten Würfel ins Spiel bringen und den Zahlen verschiedene Zeitformen zuweisen. Der Spieler, der mit Konjugieren an der Reihe ist, würfelt dann mit beiden Würfeln und erfährt so, welche Form er bilden muss.
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Idee: Wer oder was bin ich?
Ein einfaches, aber sehr unterhaltsames Spiel, das gleichzeitig den Wortschatz trainiert, ist das Ratespiel “Wer oder was bin ich?” Dafür schreibt der Lehrer eine beliebige Vokabel auf einen Zettel und befestigt diesen auf der Stirn eines Schülers. Natürlich darf der Schüler die Vokabel nicht sehen. Nun muss der Schüler anhand von Fragen herausfinden, wer oder was er ist.
Dabei darf er aber nur Fragen stellen, die seine Mitschüler mit “Ja” oder “Nein” beantworten. Also zum Beispiel: Bin ich eine Person? Bin ich ein Mann? Bin ich berühmt? Und so weiter. Errät er den gesuchten Begriff, hat er gewonnen und darf den nächsten Schüler bestimmen, der raten muss.
Um den Schwierigkeitsgrad zu steigern, kann der Lehrer die Anzahl der Fragen begrenzen. So kann er festlegen, dass der Schüler beispielsweise nur zehn Fragen stellen darf. Weiß er danach die Lösung nicht, hat er verloren und der nächste Schüler ist an der Reihe.
Mehr Ratgeber, Übungen, Tipps und Anleitungen:
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Thema: Kurze Spiele im Unterricht: 3 Ideen
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