Infos zur Konsonantenverdopplung im Deutschen
Ein Thema, das vielen Schülern Kopfzerbrechen bereitet, ist die Konsonantenverdoppelung. Konsonanten heißen auch Mitlaute. Dahinter verbergen sich alle Buchstaben außer den Vokalen (=Selbstlauten) a, e, i, o und u.
Im Deutschen gibt es viele Wörter, die einen doppelten Konsonanten, also zwei gleiche Selbstlaute hintereinander haben. Und meist ist das dann der Fall, wenn der Vokal davor kurz ausgesprochen wird.
Nur gibt es zum Leidwesen vieler Schüler eben auch Wörter, bei denen der Konsonant trotz kurzem Vokal nicht verdoppelt wird. Dazu kommt dann noch die Sache mit dem ck, das eigentlich ein doppeltes k ist.
Kein Wunder, dass so mancher Schüler ratlos den Kopf schüttelt. Um etwas Licht ins Dunkel zu bringen, sind hier einige Infos zur Konsonantenverdopplung im Deutschen!:
Inhalt
Nach einem kurzen Vokal wird ein Konsonant verdoppelt.
In sehr vielen Fällen ist es so, dass ein doppelter Konsonant folgt, wenn der Vokal davor kurz ist. Der doppelte Konsonant sorgt dann nämlich dafür, dass der Vokal kurz bleibt. Käme nach dem Vokal nur ein einzelner Konsonant, würde der Vokal lang ausgesprochen werden. Dadurch bekommt das Wort aber auch eine andere Bedeutung.
Hier ein paar Beispiele:
- Pollen – Polen
- Schall – Schal
- hassen – Hasen
- Irre – Ire
- Kämme – käme
- wenn – wen
- Ratten – raten
- still – Stil
Um der richtigen Schreibweise auf die Spur zu kommen, ist es also hilfreich, das Wort laut auszusprechen. Ein anderer Trick ist, das Wort in Silben aufzuteilen. Auch so zeigt sich recht gut, ob zwei Konsonanten geschrieben werden müssen (z.B. so: hof-fen, kom-men oder Kon-trol-le).
kk wird zu ck und zz zu tz
Als Doppelkonsonanten gelten nicht nur zwei offensichtlich gleiche Selbstlaute wie bb, ll, mm oder tt. Stattdessen zählen auch ck und tz als Doppelkonsonanten. Im Deutschen verwandeln sich nämlich zwei k hintereinander in ein ck. Zwei z wiederum werden zu einem tz.
Aus diesem Grund heißt es zum Beispiel:
- Stück statt Stükk
- hocken statt hokken
- Rock statt Rokk
- Katze statt Kazze
- witzig statt wizzig
- Nutzen statt Nuzzen
Es gibt zwar ein paar wenige Wörter, die mit kk oder zz geschrieben werden. Allerdings handelt es sich dabei immer um Fremdwörter wie beispielsweise Akkusativ, Sakko, Skizze und Pizza.
Folgen auf einen kurzen Vokal unterschiedliche Konstanten, werden sie nicht verdoppelt.
Im Deutschen wird ein Vokal fast immer lang ausgesprochen, wenn ihm ein einzelner Konsonant folgt. Das ist zum Beispiel bei Besen, Käse oder Kleber so. Stehen hingegen zwei oder mehr Konsonanten hinter einem Vokal, wird er kurz.
Allerdings ist für einen kurzen Vokal nicht unbedingt eine Konsonantenverdopplung notwendig. Auch unterschiedliche Konsonanten können diese Aufgabe übernehmen.
Für die richtige Rechtschreibung heißt das aber gleichzeitig auch, dass der Konsonant nach einem Vokal nicht verdoppelt wird, wenn ihm ein weiterer Konsonant folgt.
Ein paar Beispiele:
- Wind (Das i wird kurz gesprochen. Weil nach dem i aber mit n und d zwei Konstanten folgen, muss das n nicht verdoppelt werden.)
- Strumpf
- Fenster
Bei einigen Endungen verdoppelt sich der Endkonsonant im Plural.
Wenn ein Wort auf -as, -in, -is, -os oder -us endet, wird der Konsonant am Schluss im Plural (Mehrzahl) verdoppelt:
- Schülerin – Schulerinnen
- Hindernis – Hindernisse
- Ananas – Ananasse
Ein Tipp zum Üben
Wie so oft im Deutschen gibt es zwar Rechtschreibregeln, aber auch jede Menge Ausnahmen. So wird bei einigen Wörtern der Konsonant nicht verdoppelt, obwohl der vorhergehende Vokal kurz ausgesprochen wird. Das ist oft bei kurzen Pronomen und Präpositionen (z.B. wir, mit oder man) und auch bei einsilbigen Fremdwörtern mit englischen Wurzeln (etwa fit, Job oder Set) der Fall.
Um nicht den Überblick zu verlieren, ist es gut, wenn sich der Schüler zunächst einmal die Schreibweisen einprägt, die am häufigsten vorkommen. Wenn sie sicher sitzen, kann sich der Schüler allmählich mit den Ausnahmen beschäftigen.
Eine unterhaltsame Lernmethode wiederum ist ein Suchspiel mit Wortpaaren. Dafür werden jeweils Wortpaare gebildet, die sich nur dadurch unterscheiden, dass die Begriffe einmal mit einem einfachen und einmal mit einem doppelten Konsonanten geschrieben werden.
Jedes Wort kommt auf ein Kärtchen. Dann werden die Kärtchen gut durchgemischt und mit der Rückseite nach oben auf dem Tisch verteilt. Nun darf der erste Schüler zwei Kärtchen umdrehen und muss die Wörter laut vorlesen. Hat er ein Wortpaar gefunden, darf er weitermachen.
Ansonsten dreht er seine Karten wieder um und der nächste Schüler ist an der Reihe. So geht es reihum weiter, bis alle Kartenpaare aufgesammelt sind. Gewonnen hat der Schüler, der am Ende die meisten Paare gefunden hat. Durch das Suchen und laute Aussprechen der Wörter prägt sich nach und nach auch die richtige Schreibweise ein.
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