Integration mal anders: 10 typisch deutsche Dinge
Jedes Land hat seine Eigenheiten. Und wer nicht nur die Sprache lernen, sondern auch in die Kultur eintauchen möchte, sollte ein paar Gepflogenheiten kennen. Hier sind 10 typisch deutsche Dinge!
Die Sprache ist ein wichtiger Schlüssel, wenn es darum geht, in einem Land Fuß zu fassen. Schließlich ist es kaum möglich, am Alltagsleben teilzunehmen, wenn es mit der Verständigung nicht klappt. Doch zum Deutschlernen gehört mehr, als nur Vokabeln zu pauken, Grammatikregeln zu lernen und die richtige Aussprache zu üben.
Wer sich intensiv mit der deutschen Sprache beschäftigt, wird auch auf ein paar Eigenheiten und Gepflogenheiten stoßen, die typisch deutsch sind.
Und im Sinne von Integration mal anders, stellt die folgende Liste mit einem Augenzwinkern
zehn solcher typisch deutschen Dinge vor:
Inhalt
1. Hausschuhe tragen
In vielen Kulturen ist es üblich, die Straßenschuhe auszuziehen. Oft erfolgt das, bevor eine Wohnung betreten wird, so dass die schmutzigen Straßenschuhe vor der Tür bleiben. In Deutschland werden die Schuhe eher selten schon vor der Wohnung ausgezogen. Spätestens im Eingangsbereich oder Flur wird es dann aber Zeit für einen Schuhwechsel.
Besonders beliebt für Zuhause sind bequeme Latschen. Aber auch chice Pantoffeln, dicke Socken mit Noppen an der Sohle oder ausgefallene Hausschuhe, beispielsweise in Form von großen Plüschtatzen, werden gerne getragen. Und damit die Gäste keine kalten Füße bekommen, hängt neben der Eingangstür ein riesiger Filzhausschuh mit Filzpantoffeln in verschiedenen Größen.
2. Praktische Kleidung bevorzugen
Natürlich interessieren sich die Deutschen auch für Mode. Aber Mode ist Geschmacksache und unterliegt keinen festen Regeln. Stattdessen darf jeder seinen Stil wählen. Es ist nicht notwendig, jeden Trend mitzumachen, wenn er nicht zum eigenen Stil passt. Und überhaupt ist zunächst einmal wichtiger, dass die Kleidung bequem und praktisch ist.
Die Sachen sollen solide verarbeitet sein und eine vernünftige Qualität aufweisen. Wenn die Klamotten dann auch noch modisch sind, umso besser. Wenn nicht, ist das aber nicht weiter schlimm, solange sie im Alltag alles mitmachen. Vermutlich ist das auch ein Grund dafür, warum in Deutschland die nicht allzu hübschen, dafür aber superbequemen Gesundheitslatschen ein fester Bestandteil der Garderobe sind.
3. Kartoffeln essen
Kartoffeln gehören in vielen Ländern zu den recht typischen Beilagen. Aber dort werden die Kartoffeln gekocht, gebraten, gebacken, frittiert und vielleicht mal zu Brei verarbeitet. In Deutschland hingegen ist die Kartoffel eines der wichtigsten Grundnahrungsmittel. Reis und Nudeln werden zwar manchmal auch als Beilage gereicht, um etwas Abwechslung in den Speiseplan zu bringen.
Die klassische Beilage sind aber entweder Brot oder Kartoffeln. Und dabei gibt es unzählige Möglichkeiten, wie die Kartoffeln zubereitet werden können. Salzkartoffeln, Bratkartoffeln, Kartoffelpuffer, Kartoffelklöße, Rosmarinkartoffeln, Kartoffelpüree, Kartoffelgratin oder Pommes Frites sind nur ein paar Beispiele für Kartoffeln als Beilage. Dazu kommen dann noch die vielen Rezepte für Kartoffeln als Suppe, als Hauptgericht, als Salat oder als Nachtisch. Wer deutsch sein will, wird also nicht darum herumkommen, sich mit der leckeren Knolle anzufreunden.
4. Schorle trinken
Wenn es um Kaltgetränke geht, dann mögen die Deutschen nur ungern Getränke ohne Kohlensäure. Ein vernünftiges Erfrischungsgetränk muss einfach sprudeln. Das ist beim Bier so, genauso wie bei der Limonade. Und wenn ein Getränk von Haus aus nicht sprudelt, wird es eben mit Mineralwasser gemischt.
So entstehen dann auch die legendären Schorlen. Der Inbegriff hiervon wiederum ist die Apfelschorle, das Standardgetränk schlechthin. Doch auch alle anderen Säfte und sogar Wein werden mit saurem oder süßen Sprudel kurzerhand in eine Schorle verwandelt.
5. Pünktlich sein
Eine Uhr gehört zur Grundausstattung. Denn wer einen Termin ausmacht, muss pünktlich erscheinen. Besser ist noch, wenn die Person ein paar Minuten vor der vereinbarten Zeit eintrifft. Unpünktlichkeit ist ein No-Go und es gibt kaum eine Entschuldigung dafür. Die Unverbesserlichen können zwar mit dem „akademischen Viertelstündchen“ argumentieren. Doch selbst hier beschränkt sich die geduldete Verspätung auf eine Viertelstunde.
6. Das Ampelmännchen beachten
Das rote Ampelmännchen ruft imaginär „Stopp!“ und fordert damit dazu auf, brav stehenzubleiben und zu warten. Das grüne Ampelmännchen hingegen signalisiert, dass die Straße nun sicher überquert werden kann. An der Regel „Bei Rot stehen, bei Grün gehen“ gibt es nichts zu rütteln. Außerdem gilt sie immer und ausnahmslos, also auch dann, wenn weit und breit kein Auto zu sehen ist. Wer typisch deutsch sein möchte, ist gut beraten, auf das Ampelmännchen zu hören.
7. In der Freizeit aufs Land fahren
Städte haben viel Schönes. Es gibt viele tolle Gebäude, Geschäfte, Straßen, bunte Lichter und schnelles Internet. Doch an die ländliche Idylle kommen sie nicht heran. Wiesen, Felder, Wälder, romantische Seen, zwitschernde Vögel und natürlich die gute Luft gibt es halt nur auf dem Lande.
Deshalb sollten Ausflüge in der Freizeit auch in die Natur führen. Ob es eine Wanderung, eine Fahrradtour oder ein Picknick wird, bleibt jedem selbst überlassen. Wichtig ist nur, dem Stadttrubel zu entfliehen, die Natur zu erkunden und die Seele im romantischen Landidyll baumeln zu lassen. Und wenn gerade kein Bauernhof in der Nähe ist, wird im Supermarkt eben zur Bio-Ware gegriffen. Für die Kinder wiederum sollten es statt blinkender Plastikspielsachen besser Holzklötze und selbstgebastelte Stoffpuppen sein.
8. Abschlüsse sammeln
Engagement, Ausdauer und Erfahrung sind ja schön und gut. Doch die Deutschen schätzen kompetente und qualifizierte Fachleute. Und ob jemand kompetent und qualifiziert ist, zeigt sich an seinen Abschlüssen. Es reicht nicht aus, wenn im Lebenslauf nur irgendwelche Stationen aufgezählt sind.
Um Eindruck zu machen, braucht es Abschlusszeugnisse, Zertifikate und Qualifikationsnachweise in der Bewerbungsmappe. Schließlich bedeutet der Besuch einer Bildungseinrichtung noch lange nicht, dass der Schüler soviel gelernt hat, dass es auch für eine erfolgreiche Abschlussprüfung gereicht hat.
9. Auf Smalltalk verzichten
Während beispielsweise in den USA ein Alltag ohne Smalltalk undenkbar wäre, empfinden viele Deutsche eine belanglose, seichte und oberflächliche Unterhaltung als völlig überflüssig. Wer etwas zu sagen hat, kommt direkt und ohne Umschweife auf den Punkt. Und wenn es nicht zu erzählen gibt, muss nicht krampfhaft versucht werden, irgendein Gespräch zu führen. Eine Begrüßung im Stil von „Hallo! Alles klar bei Dir?“ ist höflich gemeint, doch kaum jemand erwartet eine ernsthafte Antwort.
Mit einem kurzen „Ja, danke. Und selbst?“ ist es deshalb getan. Danach beginnt entweder eine richtige, bodenständige Unterhaltung oder das Gespräch ist beendet. Und wenn gar nichts mehr geht oder jemand partout auf Smalltalk besteht, gibt es noch die hilfreichen Floskeln, die immer passen und dabei helfen, ein Gespräch zu bestreiten. Zu diesen Floskeln gehören „naja, hm, ach so, na dann, tja, und sonst so“, wobei die Phrasen beliebig miteinander kombiniert werden können.
10. Präzise Aussagen machen
Die Deutschen lieben Daten, Fakten und klare Aussagen. Logisch, dass dann auch korrigierend eingegriffen werden muss, wenn jemand etwas Falsches sagt. Ob es sich dabei um eine Uhrzeit, ein Datum, einen Namen oder einen Inhalt handelt, ist letztlich egal. Entscheidend ist, dass die falsche oder schwammige Aussage richtiggestellt wird. Böse Zungen würden sagen, dass sie es mit Klugscheißerei zu tun haben. Andere nennen es einfach nur eine Affinität zu Fakten und präzisen Angaben.
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