Infos und Tipps zur adverbialen Bestimmung

Infos und Tipps zur adverbialen Bestimmung

Die adverbiale Bestimmung gehört zu den Satzgliedern. Im Deutschen enthalten die meisten Sätze Adverbialen, denn sie informieren über verschiedenste Umstände wie den Ort, die Zeit oder die Art und Weise. Doch was genau ist eine adverbiale Bestimmung? In welchen Arten gibt es sie? Und woran lässt sie sich erkennen?

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Infos und Tipps zur adverbialen Bestimmung

Hier sind Infos und Tipps rund um die adverbiale Bestimmung!:

Was ist eine adverbiale Bestimmung?

Die adverbiale Bestimmung wird auch Adverbial oder Umstandsbestimmung genannt und ist ein Satzglied.

In der deutschen Sprache gibt es vier verschiedene Arten von Satzgliedern, nämlich:

  • Subjekt

  • Prädikat

  • Objekt

  • Adverbiale Bestimmung

Das Subjekt und das Prädikat bilden den Kern eines Satzes. Im Unterschied dazu sind das Objekt und die adverbiale Bestimmung sogenannte Satzergänzungen. Sie stellen also zusätzliche Informationen zu einem Geschehen oder Sachverhalt bereit.

Die adverbiale Bestimmung kann aus einem einzigen Wort, einer Wortgruppe oder einem Nebensatz bestehen. Im Deutschen werden mit dem Lokal-, dem Temporal-, dem Modal- und dem Kausaladverbial vier Arten von adverbialen Bestimmungen voneinander unterschieden.

Der Unterschied zwischen der adverbialen Bestimmung und einem Präpositionalobjekt oder Adverb

Die adverbiale Bestimmung kann schnell mit einem Präpositionalobjekt verwechselt werden. Das gilt vor allem dann, wenn eine Präposition (Verhältniswort) die adverbiale Bestimmung einleitet.

Ein Präpositionalobjekt ist ein Satzglied, das sich aus einer Präposition und einem Objekt zusammensetzt. Ob es sich bei einem Satzglied um eine adverbiale Bestimmung oder ein Präpositionalobjekt handelt, lässt sich anhand der Präposition herausfinden.

Denn bei einer adverbialen Bestimmung kann die Präposition durch ein anderes Verhältniswort ersetzt werden, ohne dass der Satz seinen Sinn verliert. Bei einem Präpositionalobjekt klappt das nicht.

Beispiel:

  • Präpositionalobjekt: Er wartet auf den Bus.
  • Adverbiale: Sie steht vor der Theke.

Bei der adverbialen Bestimmung könnte das „vor“ zum Beispiel durch „an“ ersetzt werden. Die Bedeutung des Satzes würde sich dadurch nicht ändern. Im ersten Satz hingegen kann das „auf“ nicht ausgetauscht werden, ohne dass der Satz sinnlos wird.

Während die adverbiale Bestimmung ein Satzglied ist und sich auf die anderen Satzglieder bezieht, ist das Adverb eine Wortart.

Es wird auch Umstandswort genannt und ist eng mit dem Verb verknüpft, weil es das Verb näher bestimmt. Möglich ist aber auch, dass das Adverb genauere Angaben zu einem Substantiv oder Adjektiv macht.

Lokaladverbial – die adverbiale Bestimmung des Ortes

Das Lokaladverbial beschreibt einen Ort, eine Richtung oder eine Entfernung näher. Als Satzglied beschreibt es zum Beispiel, wo sich jemand gerade befindet. Eine adverbiale Bestimmung des Ortes kann mit wo, woher, wohin und wie weit erfragt werden.

Beispiele:

  • Die Feier findet im GartenWo findet die Feier statt? Im Garten.
  • Der neue Nachbar kommt aus München. – Woher kommt der neue Nachbar? Aus München.
  • Maria und Peter gehen ins Kino. – Wohin gehen Maria und Peter? Ins Kino.
  • Bis nach Hause müssen wir noch 50 KilometerWie weit müssen wir noch bis nach Hause fahren? 50 Kilometer.
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Temporaladveribal – die adverbiale Bestimmung der Zeit

Das Temporaladverbial beschreibt, wann etwas passiert. Es gibt Auskunft über einen Zeitpunkt, eine Häufigkeit oder eine Dauer. Fragewörter, um eine adverbiale Bestimmung der Zeit zu erfragen, sind wann, wie oft und wie lange.

Beispiele:

  • Daniel ist gestern in Urlaub gefahren. – Wann ist Daniel in Urlaub gefahren? Gestern.
  • Sandra geht einmal pro Monat zum Frisör. – Wie oft geht Sandra zum Frisör? Einmal pro Monat.
  • Wir standen fünf Stunden im Stau. – Wie lange standen wir im Stau? Fünf Stunden.

Modaladverbial – die adverbiale Bestimmung der Art und Weise

Das Modaladverbial macht nähere Angaben zu den Umständen eines Geschehens. Es erläutert, auf welche Weise etwas passiert oder auf welche Art jemand etwas macht. Kontrollfragen, die dabei helfen, eine adverbiale Bestimmung der Art und Weise zu erkennen, sind wie, wodurch, womit, wie sehr und auf welche Art und Weise.

Beispiele:

  • Sie rannten schnellWie rannten sie davon? Schnell.
  • Durch die große Beteiligung wurde die Aktion ein voller Erfolg. – Wodurch wurde die Aktion ein voller Erfolg? Durch die große Beteiligung.
  • Der Künstler malte das Gemälde mit Ölfarben. – Womit malte der Künstler das Gemälde? Mit Ölfarben.
  • Peter finanziert sein neues Auto mit einem Kredit. – Auf welche Art finanziert Peter sein neues Auto? Mit einem Kredit.

Kausaladverbial – die adverbiale Bestimmung des Grundes

Das Kausaladverbial drückt aus, warum es passiert. Er benennt den Grund oder die Ursache für ein Geschehen oder Verhalten. Die adverbiale Bestimmung des Grundes kann mit warum, wieso oder weshalb erfragt werden.

Diese drei Fragewörter sind übrigens Synonyme. Sie können deshalb beliebig gegeneinander ausgetauscht werden, denn in ihrer Bedeutung gibt es keinen Unterschied.

Beispiele:

  • Die Veranstaltung wurde wegen eines schweren GewittersWarum wurde die Veranstaltung abgesagt? Wegen eines schweren Gewitters.
  • Er lud sie aus Dankbarkeit zum Essen ein. – Wieso lud er sie zum Essen ein? Aus Dankbarkeit.
  • Sie lernt viel, um ihre Noten zu verbessern. – Weshalb lernt sie viel? Um ihre Noten zu verbessern.

Der Adverbialsatz

Wie vorhin schon erwähnt, kann eine adverbiale Bestimmung aus einem einzelnen Wort oder aus einer Wortgruppe bestehen. Außerdem kann ein Nebensatz eine adverbiale Bestimmung bilden. In diesem Fall wird von einem Adverbialsatz gesprochen.

Der einzige Unterschied zwischen einer adverbialen Bestimmung und einem Adverbialsatz besteht darin, dass der Adverbialsatz ein Verb enthält.

Weil der Adverbialsatz damit nur ein Adverbial mit mehreren Wörtern ist, kann er mit den gleichen Fragewörtern erfragt werden.

Beispiele:

  • Wir sind so schnell gekommen, wie wir konnten. – Wie sind wir gekommen? So schnell wie wir konnten.
  • Da der Bus nicht kam, ging sie zu Fuß. – Warum ging sie zu Fuß? Da der Bus nicht kam.

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Marlies Giesa, Geboren 1968 , über viele Jahre im In- und Ausland Deutsch unterrichtet. Ich liebe die deutsche Sprache und möchte das Wissen gerne an Schüler, Ausländer, Studenten und Interessierten weitergeben. Ich hoffe meine Übungen und Anleitungen werden ihnen helfen oder sie unterstützen. Canel Gülcan, Studentin Lehramt Deutsch & Germanistik, Christian Gülcan als Betreiber der Webseite, verfasst auch diverse Artikel, da er als Online-Redakteur täglich mit der Erstellung von hilfreichen Content arbeitet für verschiedene Zielgruppen und lange Zeit auch aktiv in der Flüchtlingshilfe, sich um die Vermittlung von Deutschkursen kümmerte.

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