Infos und Tipps zu Wortanalogien bei Tests, 1. Teil

Infos und Tipps zu Wortanalogien bei Tests, 1. Teil

Lädt eine Einrichtung Bewerber zum Test ein, möchte sie sich ein umfassendes Bild machen. Sie will herausfinden, wie gut sich ein Bewerber in verschiedenen Themenfeldern schlägt, wo seine Stärken sind und welche Bereiche ihm weniger gut liegen.

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Infos und Tipps zu Wortanalogien bei Tests, 1. Teil

Im Ergebnis soll der Test zeigen, ob der Bewerber das notwendige Wissen und Können mitbringt, um die künftigen Anforderungen zu bewältigen.

Damit ein Test diese Erkenntnisse liefert, enthält er verschiedenste Aufgaben und Übungen. Je nachdem, wo und in welchem Zusammenhang der Test stattfindet, sind die Abläufe zwar unterschiedlich.

So gestaltet sich etwa ein Einstellungstest für einen Ausbildungsplatz anders als ein Eignungstest für eine Umschulung. Doch die grundlegenden Bausteine sind durchaus ähnlich. Deshalb ist es auch gut möglich, sich auf die Testverfahren vorzubereiten. Denn entscheidend ist, dass der Prüfling die gängigen Aufgabentypen kennt.

Ein Klassiker bei den Tests sind die sogenannten Wortanalogien. Sie tauchen praktisch immer auf. In einem zweiteiligen Beitrag erklären wir, was es damit auf sich hat und worauf die Aufgaben abzielen.

Und neben Infos haben wir natürlich auch ein paar Tipps zu Wortanalogien bei Tests:

Was sind Analogien überhaupt?

Analogien kommen in den verschiedensten Bereichen vor. Grundsätzlich beschreibt eine Analogie eine Ähnlichkeit, eine Entsprechung oder ein vergleichbares Verhältnis.

In der Rhetorik beispielsweise stellt die Analogie als Stilmittel ähnliche Sachverhalte oder Strukturen in einen Zusammenhang. Die Philosophie bezeichnet es als Analogie, wenn verschiedene Gegenstände bestimmte Merkmale gemeinsam haben.

Biologen sprechen von einer Analogie, wenn bei unterschiedlichen Lebewesen ähnliche Funktionen oder vergleichbar strukturierte Gene, Organe oder Verhaltensweisen auftreten und es diese Ausprägungen bei den gemeinsamen Vorfahren nicht gab. Auch die Mathematik kennt Analogien, etwa in der Heuristik.

Kann eine Rechtsnorm, die eigentlich für einen anderen Tatbestand gilt, auf einen vergleichbaren Tatbestand angewendet werden, für den es bisher keine eigenen Regelungen gibt, nennen Juristen das eine Analogie.

Bei Analogien geht es also im Prinzip immer um Inhalte, Merkmale oder Verhältnisse, die sich ähneln und dadurch in einen Zusammenhang gebracht werden können.

Was sind Wortanalogien?

Die Wortanalogien, die bei Einstellungstests, Intelligenztests, bei einer MPU und in anderen Testverfahren auftauchen, sind Wortgleichungen. Diese Wortgleichungen bestehen aus zwei Wortpaaren in einem sinnvollen Verhältnis zueinander.

Denkbar ist zum Beispiel, dass die beiden Wörter eines Paares Gegenteile sind. In diesem Fall muss auch das zweite Wortpaar ein Gegenteil beschreiben. Sonst wäre die Gleichung unlogisch.

Eine andere Möglichkeit ist, dass die Wörter Synonyme oder Eigenschaften beschreiben. Oder dass ein Wort ein Oberbegriff und das zweite Wort des Paares ein Unterbegriff ist.

Auch hier muss die Gleichung dann so ergänzt werden, dass die beiden Wortpaare ein sinnvolles und logisch richtiges Verhältnis ergeben. Zu Beispielen, die das Ganze verdeutlichen, kommen wir im 2. Teil noch.

Worauf zielen Aufgaben zu Wortanalogien ab?

In Testverfahren zählen Wortanalogien zum Intelligenztest. Und in erster Linie steht bei den Aufgaben das logische Denkvermögen auf dem Prüfstand. Allerdings geht es nicht nur um Logik.

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Stattdessen testen Wortanalogien auch die Fähigkeit zum abstakten Denken, das Sprachverständnis und ein bisschen die Allgemeinbildung.

Damit der Prüfling eine Wortgleichung lösen kann, muss er nämlich zuerst einmal verstehen und erfassen, was die einzelnen Wörter bedeuten. Anschließend muss er erkennen, in welchem Verhältnis die Wörter zueinander stehen. Erst danach kann er die Gleichung logisch richtig vervollständigen.

Bei Tests sollen Wortanalogien und andere Logik-Aufgaben aufzeigen, ob der Prüfling Sachverhalte erkennen, einordnen und sinnvolle Schlussfolgerungen daraus ziehen kann.

Die Grundidee dahinter ist, dass eine Person, die nicht von A auf B schließen kann, auch im alltäglichen Leben und beruflichen Alltag ihre Probleme mit der Informationsverarbeitung haben wird.

Wie sehen die Aufgaben zu Wortanalogien bei Tests aus?

Der Aufbau von Aufgaben zu Wortanalogien bei Tests basiert auf einem einheitlichen Schema. So besteht eine Gleichung immer aus zwei Wortpaaren. Und diese Wortpaare bilden jeweils sowohl in sich als auch zueinander ein logisches Verhältnis.

Die Aufgabenstellung selbst ist entweder als Gleichung notiert oder ausformuliert.

Das sieht dann so aus:

Wort 1 : Wort 2 = Wort 3 : ?
Wort 1 verhält sich zu Wort 2 wie Wort 3 zu ?

Egal ob ausgeschrieben oder nicht, sieht der Prüfling also immer ein vollständiges und ein unvollständiges Wortpaar. Er muss dann herausfinden, in welchem Verhältnis die Wörter des kompletten Wortpaares zueinander stehen.

Anschließend muss er diese Beziehung auf das zweite, unvollständige Wortpaar übertragen. Und im letzten Schritt ergänzt er dann ein Wort, das die Begriffe des zweiten Paares in den gleichen Zusammenhang setzt wie die Wörter des ersten Paares.

Das fehlende Wort, das für eine logisch richtige Gleichung sorgt, muss sich der Prüfling aber nicht selbst ausdenken. Denn bei Tests sind in aller Regel mehrere Lösungsvorschläge genannt.

Je nach Verfahren stehen dabei meist drei bis fünf Antworten zur Auswahl. Aus diesen Vorschlägen muss der Prüfling dann das richtige Wort aussuchen.

Mögliche Abwandlung

Neben der klassischen Version gibt es Wortanalogien bei Tests aber auch in einer schwereren Variante. Hier fehlen zwei Wörter in der Gleichung. Oft handelt es sich um das erste Wort vom ersten Paar und das zweite Wort vom zweiten Paar.

Die Aufgabenstellung sieht dann in etwa so aus:

? verhält sich zu Wort 2 wie Wort 3 zu ?

Um die Wortgleichung zu lösen, muss der Prüfling aus den Lösungsvorschlägen sowohl das erste als auch das letzte Wort aussuchen und ergänzen.

Und noch etwas: Bei Tests kommen nicht nur Analogien mit Wörtern vor. Stattdessen können die Gleichungen auch aus Figurenpaaren bestehen. In diesem Fall heißen die Aufgaben dann nicht Wort- oder Sprachanalogien. Stattdessen handelt es sich um Grafikanalogien. Das Prinzip bleibt aber gleich.

Im 2. Teil zeigen wir, wie der Prüfling beim Lösen der Wortanalogien am besten vorgeht. Außerdem schauen wir uns Beispielaufgaben an.

Mehr Ratgeber, Tipps, Übungen und Anleitungen:

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Marlies Giesa, Geboren 1968 , über viele Jahre im In- und Ausland Deutsch unterrichtet. Ich liebe die deutsche Sprache und möchte das Wissen gerne an Schüler, Ausländer, Studenten und Interessierten weitergeben. Ich hoffe meine Übungen und Anleitungen werden ihnen helfen oder sie unterstützen. Canel Gülcan, Studentin Lehramt Deutsch & Germanistik, Christian Gülcan als Betreiber der Webseite, verfasst auch diverse Artikel, da er als Online-Redakteur täglich mit der Erstellung von hilfreichen Content arbeitet für verschiedene Zielgruppen und lange Zeit auch aktiv in der Flüchtlingshilfe, sich um die Vermittlung von Deutschkursen kümmerte.

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