Infos zur Artikelpräposition
Im Deutschen gibt es einige Präpositionen, die mit einem bestimmten Artikel zu einem Wort verschmelzen können. Wenn das passiert, wird von einer Artikelpräposition gesprochen. Ob sich eine Präposition und ein bestimmter Artikel zu einem Wort verbinden, hängt aber immer vom jeweiligen Satz ab.
Denn manchmal muss die Verbindung sein. In anderen Fällen ist eine Verschmelzung unmöglich. Und in wieder anderen Fällen bleibt es dem eigenen Geschmack überlassen, ob es bei getrennten Wörtern bleiben oder eine Artikelpräposition werden soll. Aber keine Sorge: So kompliziert wie es klingt, ist das Ganze gar nicht.
Wir haben die wichtigsten Infos zur Artikelpräposition zusammengestellt!
Was ist eine Präposition und was ein bestimmter Artikel?
Die Präposition wird im Deutschen auch als Fügewort oder Verhältniswort bezeichnet. Der Name Fügewort bringt zum Ausdruck, dass die Präposition ein Nomen (Hauptwort) und seinen Begleiter in einen Satz einfügt.
Der Name Verhältniswort wiederum beschreibt, dass eine Präposition verschiedene Verhältnisse anzeigt und damit die Bedeutung des Nomens näher bestimmt. Dabei kann es sich bei den Verhältnissen zum Beispiel um eine Richtung, einen Standort, einen Zeitpunkt, eine Art und Weise oder einen Grund handeln.
Wörtlich übersetzt, bedeutet Präposition soviel wie Position davor. Und tatsächlich steht eine Präposition auch meistens vor einem Hauptwort. Es gibt nur wenige Präpositionen, die hinter dem Nomen stehen oder es umschließen. Jedenfalls hängt von der Präposition ab, in welchem grammatikalischen Fall das folgende Nomen steht. So verlangen viele Präpositionen den Dativ (Wem-Fall) oder den Akkusativ (Wen-Fall), seltener den Genitiv (Wes-Fall). Ein paar Beispiele für Präpositionen sind in, unter, bei, an, neben, mit, trotz, vor, hinter und zwischen.
Was die Artikel angeht, so gibt es im Deutschen drei bestimmte Artikel, nämlich der, die und das. In der Mehrzahl lautet der bestimmte Artikel immer die. Der Artikel zeigt an, welches grammatikalische Geschlecht ein Nomen hat. Deshalb wird im Deutschen manchmal auch vom Geschlechtswort gesprochen.
Wann verschmelzen eine Präposition und ein Artikel zu einer Artikelpräposition?
Wenn eine Präposition und ein bestimmter Artikel miteinander verschmelzen, dann ist das am häufigsten der Fall, wenn der Artikel im Dativ oder im Akkusativ steht. Und was die Präpositionen angeht, so gibt es vor allem fünf Wörter, die bevorzugt Artikelpräpositionen bilden.
Am besten prägt sich der Lernende deshalb folgende Tabelle ein:
Präposition und Artikel | Artikelpräposition | Beispielsatz |
an + dem | am | Am Sportplatz findet heute ein Fest statt. |
an + das | ans | Meine Steuererklärung schicke ich ans Finanzamt. |
bei + dem | beim | Peter kauft sein Brot beim Bäcker. |
in + dem | im | Im Fernsehen läuft ein spannender Film. |
in + das | ins | Sie bringt ihr Kind ins Bett. |
von + dem | vom | Vom Bahnhof hierher braucht er mindestens zehn Minuten. |
zu + dem | zum | Lisa wünscht sich eine Puppe zum Geburtstag. |
zu + der | zur | Begleitest du mich zur Bushaltestelle? |
Daneben können auch die Präpositionen auf, durch, für, hinter, über, um, unter und vor Artikelpräpositionen bilden. Allerdings handelt es sich dann fast immer um feste Redewendungen oder um umgangssprachliche Formulierungen.
Wann ist die Artikelpräposition obligatorisch?
In bestimmten Fällen führt kein Weg an einer Artikelpräposition vorbei. Ganz konkret handelt es dabei um vier Fälle. Nämlich folgende:
- In festen Redewendungen
- Sie möchten aufs Land ziehen.
- Er nennt die Dinge beim
- Mir schlägt das Herz bis zum
- Könntest du bitte endlich zur Sache kommen?
- Der Fahrer ist bei dem Unfall ums Leben bekommen.
- Wenn ein Datum oder eine Zeit angegeben wird
- Wir sehen uns im Sommer wieder.
- Er muss seinen Antrag bis zum Monatsende einreichen.
- Ihr Arzttermin ist am August.
- Sie waren sich vom ersten Moment an sympathisch.
- Bei geographischen Angaben mit bestimmtem Artikel
- Dieses Jahr möchte ich in den Ferien ans Mittelmeer fahren.
- Istanbul liegt am
- Seine Rundreise durch Deutschland beginnt er im
- Bei Infinitiven, die als Substantive verwendet werden
- Er denkt immer nur ans
- Es gehört sich nicht, beim Essen zu telefonieren.
- Zum Nachdenken blieb ihr keine Zeit.
- Ihr großer Traum vom Fliegen wird sich wohl nicht erfüllen.
Wann ist eine Artikelpräposition ausgeschlossen?
So wie es Fälle gibt, in denen die Präposition und der Artikel miteinander verschmelzen müssen, gibt es andersherum auch Fälle, in denen die Verbindung nicht möglich ist.
Das ist zum einen dann so, wenn der Artikel das Nomen näher bestimmt. Näher bestimmen heißt, dass der Artikel nicht nur als einfacher Begleiter, sondern als Demonstrativpronomen verwendet wird. Ausprobieren lässt sich das, indem der Artikel durch die Wörter dieser oder jener ersetzt wird. Ist der Austausch möglich, kann keine Artikelpräposition gebildet werden. Denn dadurch würde sich die Bedeutung des Satzes ändern.
Beispiel:
Zu dem Arzt geht Peter nicht mehr. – Der Satz könnte genauso auch „Zu diesem Arzt geht Peter nicht mehr.“ heißen. „Zum Arzt geht Peter nicht mehr.“ hat hingegen eine andere Bedeutung. Denn während der erste Satz aussagt, dass Peter einen bestimmten Arzt nicht mehr aufsucht, besagt der zweite Satz, dass Peter gar nicht mehr zum Arzt geht.
Zum anderen ist eine Artikelpräposition unmöglich, wenn ein Relativsatz folgt. In diesem Fall dient der bestimmte Artikel nämlich als Demonstrativpronomen im Sinne von derjenige.
Beispiele:
- Bei dem Frisör, den du mir empfohlen hast, habe ich keinen Termin bekommen.
- Sie wohnen in dem Haus, das bald abgerissen werden soll.
Was gilt für alle anderen Fälle?
Von den genannten Fällen abgesehen, bleibt es ansonsten dem eigenen Geschmack überlassen, ob die Präposition und der Artikel zu einem Wort verbunden werden oder ob nicht. Grammatikalisch ist beides richtig.
Beispiele:
- Sie steigt ins Taxi ein. – Sie steigt in das Taxi ein.
- Er montiert eine Solaranlage aufs – Er montiert eine Solaranlage auf das Dach.
- Vom Wind sind meine Haare ganz struppig. – Von dem Wind sind meine Haare ganz struppig.
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