Rechtschreibfehler aufspüren – 7 Tipps

Rechtschreibfehler aufspüren – 7 Tipps 

Wenn die selbstgeschriebenen Texte allmählich länger werden, schleichen sich auch immer mehr Fehler ein. Doch mit den richtigen Methoden ist das Aufspüren von Rechtschreibfehlern gar nicht so schwer.

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Die Wortwahl, der Satzbau, die Grammatik, der Sinn der Aussagen: Beim Schreiben eines Textes müssen viele verschiedene Dinge beachtet werden. Die Rechtschreibung rückt da erst einmal in den Hintergrund. Das macht aber gar nichts und ist nicht nur bei Schreibern, die gerade erst Deutsch lernen, oder bei Schülern, die ihre ersten längeren Aufsätze schreiben, so.

Selbst erfahrene Autoren kümmern sich zunächst um die Inhalte und nehmen sich danach die Rechtschreibung vor. Autoren, Texter und Schriftsteller wählen übrigens deshalb diesen Weg, damit ihre Ideen nicht verloren gehen und ihr Schreibfluss nicht unnötig unterbrochen wird.

Wenn der Text fertig ist, wird es also Zeit, ihn auf Grammatik- und Rechtschreibfehler zu überprüfen. Im Fachjargon wird das als Korrekturlesen bezeichnet. Um Rechtschreibfehler zu finden, gibt es viele verschiedene Strategien. Sie unterscheiden sich darin, worauf sich der Schreiber bei seiner Kontrolle konzentriert oder wie er dabei vorgeht.

Einige Schreiber überprüfen ihren Text nur ein- oder zweimal, andere Schreiber gehen ihn mehrfach durch und achten bei jedem Durchgang auf einen anderen Aspekt. Welche Methode am besten geeignet ist, muss also jeder für sich selbst herausfinden. Zumal er selbst ja auch am besten weiß, welche Fehler er besonders oft macht. Wir haben im Folgenden jedenfalls sieben Tipps zusammengetragen, die dabei helfen können, Rechtschreibfehler aufzuspüren.

 

Tipp Nr. 1: Die Satzzeichen prüfen.

Ein Satz kann mit einem Punkt, einem Fragezeichen oder einem Ausrufezeichen beendet werden. Diese Satzzeichen werden deshalb auch Satzschlusszeichen genannt. Das Wort, das direkt neben dem Satzschlusszeichen steht und den nächsten Satz einleitet, wird immer großgeschrieben. Das gilt ohne Ausnahme und unabhängig davon, um welche Wortart es sich handelt. Der Schreiber kann seinen Text deshalb nach Satzschlusszeichen durchsuchen. Hat er einen Punkt, ein Ausrufezeichen oder ein Fragezeichen gefunden, kann er kontrollieren, ob er das folgende Wort großgeschrieben hat.


Tipp Nr. 2: Die Oberzeichen kontrollieren.

Im Deutschen gibt es drei Umlaute, nämlich ä, ö und ü. Zwei weitere Buchstaben, die Oberzeichen haben, sind i und j. Alle anderen Buchstaben kommen ohne Punkte und Striche aus. Nun passiert es im Eifer des Gefechts aber immer wieder, dass die Striche über den Umlauten oder die i- und die j-Punkte vergessen werden. Gut ist deshalb, wenn der Schreiber seinen Text gezielt nach Wörtern durchsucht, die einen der fünf Buchstaben mit Oberzeichen enthalten, und prüft, ob alle Striche oder Punkte vorhanden sind. 

 

Tipp Nr. 3: Nach Artikeln suchen.

Die deutsche Sprache kennt der, die und das als bestimmte Artikel sowie ein und eine als unbestimmte Artikel. Der Artikel begleitet ein Nomen (Hauptwort) und zeigt das grammatikalische Geschlecht, die Einzahl oder Mehrzahl und den grammatikalischen Fall, in dem das Nomen steht, an. Für die Rechtschreibung ist aber zunächst einmal folgendes wichtig: Ein Nomen wird immer großgeschrieben.

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Das gilt für echte Hauptwörter genauso wie für andere Wortarten, die in dem Satz wie in Hauptwort verwendet werden. Um Rechtschreibfehler aufzuspüren, sollte der Schreiber seinen Text überfliegen und dabei nach Artikeln suchen. Immer dann, wenn er einen Artikel findet, sollte er kontrollieren, ob er das darauffolgende Wort auch wirklich großgeschrieben hat.

 

Tipp Nr. 4: Wörter in Silben aufteilen.

Vor allem bei langen Wörtern und bei Wörtern, die aus zwei oder mehr anderen Wörtern zusammengesetzt sind, kann sich schnell ein Rechtschreibfehler einschleichen. Hilfreich kann es dann sein, wenn der Schreiber das Wort in seine Silben aufteilt. So kann er jede Silbe für sich unter die Lupe nehmen und prüfen, ob alle Buchstaben dort sind, wo sie hingehören.

 

Tipp Nr. 5: Rückwärts lesen.

Oft dauert das Schreiben länger als das Lesen. Doch wenn ein Text zügig gelesen wird, kann es schnell passieren, dass Rechtschreibfehler übersehen werden. Hinzu kommt, dass der Schreiber meist noch gut im Kopf hat, was er schreiben wollte. Deshalb kann es sein, dass er beim Durchlesen seines Textes das liest, was er glaubt geschrieben zu haben. Fehlt ein Buchstabe oder ein ganzes Wort, fällt das nicht auf. Eine hilfreiche Methode ist daher, den Text von hinten nach vorne zu lesen. Da die Sätze so keinen Sinn ergeben, ist es viel leichter, sich auf die einzelnen Wörter zu konzentrieren. Dadurch fällt es dann auch viel schneller auf, wenn ein Wort falsch geschrieben ist.

 

Tipp Nr. 6: Laut vorlesen.

Wenn der Schreiber seinen Text direkt nach dem Schreiben durchliest, hat er noch in Erinnerung, was er schreiben wollte. Hinzu kommt, dass ein geschriebener Text anders wirkt als ein gehörter. Deshalb sollte der Schreiber seinen Text immer laut vorlesen. Dabei muss er natürlich nicht so laut sein, dass ihn alle anderen hören. Es reicht aus, wenn er den Text leise vor sich hinmurmelt. Durch das Vorlesen sind aber nicht nur seine Augen, sondern auch seine Ohren an der Fehlersuche beteiligt. Dadurch fällt es eher auf, wenn ein Wort fehlt, ein falsches Wort verwendet wurde oder der Satz so keinen Sinn ergibt.   

 

Tipp Nr. 7: Im Wörterbuch nachschlagen.

Je mehr gelesen und geschrieben wird, desto besser prägt sich ein, wie die Wörter aussehen müssen. Nun kann es aber natürlich sein, dass dem Schreiber ein Wort auffällt, das komisch oder falsch aussieht, von dem er aber nicht genau weiß, wie es richtig geschrieben wird.

In diesem Fall ist das Wörterbuch ein ideales Hilfsmittel. Im Wörterbuch kann der Schreiber die richtige Schreibweise nachschlagen. Außerdem erfährt er durch den Wörterbucheintrag weitere grammatikalische Infos über das Wort, beispielsweise den Artikel und den Plural bei einem Nomen oder wie die Zeitformen bei einem Verb gebildet werden. Und nebenbei ist der Umgang mit dem Wörterbuch auch noch ein gutes Training für das Alphabet.

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Marlies Giesa, Geboren 1968 , über viele Jahre im In- und Ausland Deutsch unterrichtet. Ich liebe die deutsche Sprache und möchte das Wissen gerne an Schüler, Ausländer, Studenten und Interessierten weitergeben. Ich hoffe meine Übungen und Anleitungen werden ihnen helfen oder sie unterstützen. Canel Gülcan, Studentin Lehramt Deutsch & Germanistik, Christian Gülcan als Betreiber der Webseite, verfasst auch diverse Artikel, da er als Online-Redakteur täglich mit der Erstellung von hilfreichen Content arbeitet für verschiedene Zielgruppen und lange Zeit auch aktiv in der Flüchtlingshilfe, sich um die Vermittlung von Deutschkursen kümmerte.

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