Sommerkurs oder Sommercamp für Kinder? 1. Teil

Sommerkurs oder Sommercamp für Kinder? 1. Teil

Zu einem Schuljahr gehören die Ferien genauso dazu wie die Zeit des Schulunterrichts. Die Schulferien lassen den Alltag pausieren, bieten Raum für Erholung und ermöglichen, Dinge zu unternehmen, die sonst nicht in den Terminplan passen. Neben Spaß, Aktivitäten mit Freunden und Unternehmungen mit der Familie können die Ferien aber auch fürs Lernen genutzt werden.

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Sommerkurs oder Sommercamp für Kinder 1. Teil

Kinder und Jugendliche finden eher selten Gefallen daran, die ganze Zeit über Zuhause zu sitzen oder nur in der Sonne zu liegen. Sie möchten etwas erleben und die Ferien als abwechslungsreiche Tage gestalten.

Welche Aktivitäten dabei die richtige Wahl sind, hängt natürlich von den Interessen und Bedürfnissen der Kinder ab. Während einige Kinder liebend gerne Ausflüge an bisher unbekannte Orte machen, blühen andere Kinder auf, wenn sie ein neues Hobby entdecken.

Wieder andere Kinder finden ein Sommercamp super. Denn hier erleben sie spannende Dinge mit Gleichaltrigen und können womöglich auch ein paar neue Freundschaften schließen.

Doch manchmal lässt sich die Schule auch in den Ferien nicht ganz ausblenden. Das ist zum Beispiel dann der Fall, wenn in einigen Fächern größere Lücken vorhanden sind, das Kind das Schuljahr nur gerade so geschafft hat oder das Kind im nächsten Jahr einfach bessere Leistungen erzielen möchte. Die Ferien bieten dann die Möglichkeit, den Lernstoff entspannter aufzuarbeiten.

Nachhilfe in den Ferien, ein Sommerkurs oder ein Sommercamp für Kinder: In einem zweiteiligen Beitrag stellen wir verschiedene Ferienprogramme für Kids vor!:

Nachhilfeunterricht in den Ferien

Vor allem nach den langen Sommerferien stellen Lehrer immer wieder fest, dass es bei den schulischen Leistungen Rückschritte gibt. Was am Ende des vergangenen Schuljahres schon ganz gut funktioniert hat, ist nach den Ferien ziemlich in Vergessenheit geraten.

Den Lernstoff noch einmal neu zu erarbeiten, geht zwar in aller Regel schneller als beim Neulernen. Trotzdem nimmt das Wiederholen von schon vermittelten Inhalten Zeit in Anspruch, die für neuen Lernstoff eingesetzt werden könnte.

Dass das Wissen verloren geht, liegt daran, dass beim Lernen eine gewisse Konstanz notwendig ist. Nur wenn die Inhalte regelmäßig wiederholt und angewendet werden, prägt sich das Erlernte dauerhaft ein und kann schnell wieder abgerufen werden. In dieser Hinsicht ist die mehrwöchige Sommerpause nicht besonders förderlich.

Andererseits braucht das menschliche Gehirn Pausen, damit es erworbenes Wissen verarbeiten und abspeichern kann. Ständig und ohne Unterbrechung zu lernen, bringt also auch keinen Erfolg.

Wichtig ist deshalb, dass sich der Nachhilfeunterricht nicht über die gesamten Ferien erstreckt. Stattdessen sollte es Zeiten geben, in denen die Kinder abschalten, sich erholen und Spaß haben können. Müssen Kinder die ganzen Ferien über lernen, während ihre Freunde schöne und unterhaltsame Dinge unternehmen, geht die Motivation schnell verloren.

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Gut möglich, dass sich die Kinder verweigern und danach auch auf die Schule noch weniger Lust haben als vorher. Wichtig bei Nachhilfe in den Ferien ist also, das richtige Maß zu finden und darauf zu achten, dass Kinder das Lernen nicht als Strafe empfinden.

Andererseits können Kinder durchaus von Nachhilfeunterricht während der Ferien profitieren. Denn

  • der Nachhilfelehrer kann neue Perspektiven aufzeigen.

  • intensive und speziell auf den Schüler ausgerichtete Nachhilfe ermöglicht, den Lernstoff fokussiert und ohne Ablenkungen zu erarbeiten.

  • vorhandenes Wissen kann gefestigt werden.

  • im Rahmen der Nachhilfe kann der Schüler Lernmethoden und -techniken ausprobieren, die ihm vielleicht besser liegen.

  • der Schüler startet gut vorbereitet ins neue Schuljahr.

Wenn es darum geht, verpassten Schulstoff aufzuholen, das vorhandene Wissen zu vertiefen oder Lernerfolge zu erzielen, die für das kommende Schuljahr motivieren, kann Nachhilfeunterricht in den Ferien sehr hilfreich sein. Wichtig ist aber, dass sich das Kind auf das Lernen einlässt, den Sinn dahinter versteht und trotz Nachhilfe genug Zeit hat, um die Schulferien zu genießen.

Sommerkurse für Kinder

Kinder, die fernab des Schulalltags etwas lernen möchten, sind in Sommerkursen gut aufgehoben. Bei Ferienkursen wird in einem entspannten Umfeld gelernt. Es gibt keinen Leistungsdruck, sondern das Spiel und der Spaß stehen im Mittelpunkt. Das Angebot an Sommerkursen ist riesig.

Von allerlei Sportarten über Kunsthandwerk, Malen und Zeichnen oder Musik bis hin zu praxisnahen Kursen in Biologie, Physik und anderen naturwissenschaftlichen Fächern ist so ziemlich alles vertreten.

Anders als bei Nachhilfeunterricht geht es bei einem Sommerkurs nicht darum, die schulischen Leistungen zu verbessern oder in der Klasse leichter mithalten zu können. Stattdessen soll das Aneignen von neuem Wissen und Können als solches Freude machen.

Die Kinder lernen ohne Druck und ohne Erwartungshaltung. Das Ziel ist vielmehr, den Spaß am Entdecken neuer Gebiete zu wecken.

Sommerkurse werden von den Städten und Gemeinden, verschiedenen Vereinen und Organisationen oder von Bildungseinrichtungen angeboten. Einige Sommerkurse dauern nur einen Tag lang, andere Kurse erstrecken sich über mehrere Tage.

Es gibt aber auch Programme über eine oder zwei Wochen. Die Kinder besuchen Sommerkurse meistens von Zuhause aus. Im Unterschied zu einem Ferienlager verreisen sie also nicht, sondern brechen vormittags auf und kommen am späten Nachmittag wieder heim.

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Marlies Giesa, Geboren 1968 , über viele Jahre im In- und Ausland Deutsch unterrichtet. Ich liebe die deutsche Sprache und möchte das Wissen gerne an Schüler, Ausländer, Studenten und Interessierten weitergeben. Ich hoffe meine Übungen und Anleitungen werden ihnen helfen oder sie unterstützen. Canel Gülcan, Studentin Lehramt Deutsch & Germanistik, Christian Gülcan als Betreiber der Webseite, verfasst auch diverse Artikel, da er als Online-Redakteur täglich mit der Erstellung von hilfreichen Content arbeitet für verschiedene Zielgruppen und lange Zeit auch aktiv in der Flüchtlingshilfe, sich um die Vermittlung von Deutschkursen kümmerte.

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