Adjektive in Deutsch

Adjektive in Deutsch

 

Adjektive sind Wörter, die Eigenschaften beschreiben oder etwas bewerten. Deshalb werden Adjektive auch Beiwörter, Eigenschaftswörter oder Wiewörter genannt.

 

Adjektive im Deutschen

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Etwa ein Sechstel aller deutschen Wörter sind Adjektive. Ursprüngliche, einfache Adjektive machen davon allerdings nur einen kleinen Teil aus. Zu den ursprünglichen Adjektiven gehören die Farbbezeichnungen und Eigenschaftswörter wie beispielsweise alt, dunkel, klug, laut, nass, schön, teuer oder weich.

Der größere Teil der Adjektive sind Ableitungen von Nomen, Verben, Präpositionen und anderen Wörtern. Diese Adjektive entstehen, indem Endungen wie -bar, -ig, -ich, -lich, -iv, -haft oder -los angehängt oder Silben wie ge-, be- oder un- vorangestellt werden. Außerdem können die Partizipien von Verben, beispielsweise lächelnd, singend, gekocht oder verzaubert, als Adjektive verwendet werden.

Adjektive werden im Deutschen grundsätzlich kleingeschrieben. Ausnahmen gelten nur dann, wenn Adjektive Bestandteile von Eigennamen oder feststehenden Ausdrücken sind oder wenn sie als Substantive verwendet werden.

 

Die Funktionen von Adjektiven in Sätzen

Adjektive beschreiben Eigenschaften oder drücken Bewertungen aus. Deshalb stehen sie nicht alleine, sondern beziehen sich immer auf ein bestimmtes Wort, einen Vorgang oder eine Aussage.

 

Dabei lassen sich im Wesentlichen drei Funktionen voneinander unterscheiden:

 

1.       Attributiv.

Wird ein Adjektiv attributiv verwendet, steht es meist vor einem Nomen und beschreibt dieses Wort näher: Der Junge trägt eine blaue Hose.

2.       Prädikativ.

Ein Adjektiv kann die Satzaussage bilden. In diesem Fall steht es zusammen mit den Verben sein, werden oder bleiben: Die Ampel ist grün. Du wirst alt. Sie blieb höflich.

3.       Adverbial.

Wird ein Adjektiv adverbial gebraucht, beschreibt es ein Verb oder ein Partizip näher: Der Wecker hat laut geklingelt. Der stark verschmutzte Fußboden musste erneuert werden.

 

Die Deklination von Adjektiven

Wie Adjektive dekliniert werden, hängt von ihrer Funktion im Satz ab. Adjektive, die prädikativ oder adverbial verwendet werden, werden nicht dekliniert. Sie werden also nicht angepasst, sondern bleiben in ihrer Grundform stehen.

 

Adjektive, die attributiv verwendet werden, werden gebeugt, wobei es hier drei mögliche Varianten gibt:

 

1.       Die schwache Deklination findet dann Anwendung, wenn das Adjektiv zwischen einem bestimmten Artikel und dem Nomen steht. Meist wird in diesem Fall die Endung -en an das Adjektiv angehängt: des kleinen Mädchens, den jungen Mann, die roten Rosen.

2.       Die starke Deklination wird verwendet, wenn dem Adjektiv kein Artikel vorausgeht. In diesem Fall zeigt das Adjektiv durch die Endung den vorliegenden Kasus an: großes Haus statt das große Haus, lustiger Clown statt der lustige Clown, grüne Augen statt die grünen Augen.

3.       Die gemischte Deklination kommt zum Einsatz, wenn vor dem Adjektiv der unbestimmte Artikel, das Wort kein oder Possessivpronomen wie mein, sein, unser oder euer stehen. Bei der gemischten Deklination werden die Formen der schwachen und der starken Deklination miteinander kombiniert: mein kleines Mädchen, kein lustiger Clown, eures großen Hauses.

 

Die Steigerung von Adjektiven

Die meisten Adjektive können gesteigert werden, wodurch Vergleiche entstehen.

 

Diese sogenannte Komparation ist in der deutschen Sprache in drei Stufen möglich:

·         Die Grundstufe wird auch Positiv genannt: klein, heiß, billig.

·         Die zweite Stufe heißt Vergleichsstufe, Mehrstufe, Höherstufe oder Komparativ. Sie wird bei regelmäßigen Adjektiven gebildet, indem die Endung -er angehängt wird: kleiner, heißer, billiger.

·         Die dritte Stufe nennt sich Höchststufe, Meiststufe oder Superlativ. Sie wird durch die Endung -(e)ste gebildet. Wird ein Adjektiv adverbial genutzt, wird der Superlativ mit am kombiniert: kleinste/am kleinsten, heißeste/am heißesten, billigste/am billigsten

Neben regelmäßig gesteigerten Adjektiven gibt es ein paar unregelmäßige Formen. Zu diesen Adjektiven gehören beispielweise gut, viel, gerne und hoch.

 

Hier lauten die Steigerungsformen:

gut – besser – beste/am besten

viel – mehr – meiste/am meisten

gerne – lieber – liebste/am liebsten

hoch – höher- höchste/am höchsten

 

Außerdem gibt es Adjektive, die zwar dekliniert, aber nicht gesteigert werden können. Bei diesen Adjektiven handelt es sich um Beiwörter, die absolute Eigenschaften oder Werte angeben. Beispiele hierfür sind rund, schwanger, tot, nackt, einzigartig, endgültig oder viereckig.

Eine Frau kann nicht mehr oder weniger schwanger sein, sondern sie ist schwanger oder eben nicht. Ebenso kann eine Person nicht nur ein bisschen tot sein und nach einer endgültigen Entscheidung folgt nichts mehr. Werden solche Adjektive trotzdem gesteigert, erfolgt dies oft aus rhetorischen Gründen, um einen Bezug herzustellen oder um eine übertragene Bedeutung auszudrücken.

 

Achtung: als oder wie?

Viele tun sich schwer damit, zu entscheiden, ob bei einem Vergleich als oder wie verwendet werden muss.

Hierfür gibt es jedoch eindeutige Regeln:

·         Als wird verwendet, wenn mit dem Komparativ, also der zweiten Steigerungsform, verglichen wird. Als Merkhilfe gilt, dass als zum Einsatz kommt, wenn bei dem Vergleich ein Unterschied festgestellt wird: Ein Elefant ist größer als eine Maus. Das weiße Hemd ist teurer als das blaue Hemd.

·         Wie wird verwendet, wenn mit dem Positiv, der Grundstufe, verglichen wird. Bei einem solchen Vergleich wird kein Unterschied festgestellt oder die Gleichheit wird durch ein nicht verneint: Peter ist so alt wie Daniel. Das blaue Hemd ist nicht so teuer wie das weiße Hemd.

 

Übung: Adjektive Deutsch

 

1. Bilde die Steigerungsformen.

 

a) dankbar

b) hell

c) kurz

d) bunt

e) sinnvoll

 

2. Vervollständige die Sätze mit als oder wie.

 

a) Lisa ist zuverlässiger ____ Tim.

b) Das Motorrad war schneller ____ das Auto.

c) Die Topfpflanze ist genauso schön ___ der Blumenstrauß.

d) Freizeit ist mir lieber ___ Arbeit.

e) In diesem Sommer ist es nicht so heiß ___ im vergangenen Jahr.

 

 

Lösung:

1. a) dankbar – dankbarer – dankbarste/am dankbarsten

b) hell – heller – hellste/am hellsten

c) kurz – kürzer – kürzeste/am kürzesten

d) bunt – bunter – bunteste/am buntesten

e) sinnvoll – sinnvoller – sinnvollste/am sinnvollsten

 

2. a) als  b) als  c) wie  d) als  e) wie

 

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