Vokabeln Deutsch

Vokabeln Deutsch

 

Es kann durchaus sein, dass jemand einen Text fehlerfrei vorlesen kann. Das bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass er auch verstanden hat, was er da liest. Genauso ist möglich, dass jemand die Grammatikregeln beherrscht und sie gut erklären kann. Trotzdem heißt das nicht, dass er auch eigene Sätze bilden kann.

Natürlich gehört es dazu, sich mit der Struktur einer Sprache, der Grammatik und den Ausspracheregeln zu beschäftigen. Genauso wichtig ist es aber, sich einen gewissen Wortschatz anzueignen, denn er bildet die Grundlage für das Sprechen einer Sprache. In anderen Worten ausgedrückt heißt das nichts anderes, als dass letztlich kein Weg daran vorbeiführt, Vokabeln zu lernen.

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Verschiedene Möglichkeiten zum Vokabellernen

Vorab sei gesagt, dass es weder ein Patentrezept noch ein Wundermittel gibt, um schnell und einfach Vokabeln zu lernen. Dies liegt schlichtweg daran, dass jeder Mensch anders lernt.

Nur weil eine Methode dem einen beim Vokabellernen geholfen hat, heißt das noch lange nicht, dass der andere genauso gut damit zurechtkommt. Der Lernende muss also selbst herausfinden, wie er am besten und effektivsten lernen kann. Dabei gibt es beim Vokabellernen unter anderem folgende Möglichkeiten:

 

Vokabelheft, Karteikarten oder ein Blatt mit vier Spalten.

Der Klassiker beim Vokabellernen ist das Vokabelheft. In einem Vokabelheft sind die Seiten in zwei Spalten unterteilt und während die Vokabeln in eine Spalte geschrieben werden, werden die Übersetzungen davon in der anderen Spalte notiert. Um die Vokabeln zu lernen, wird eine Seite abgedeckt.

Auf einem ähnlichen Prinzip basiert auch das Lernen mit Karteikarten. Hier hat jede Vokabel ihre eigene Karteikarte, wobei die Vokabel auf der einen Seite und die Übersetzung auf der Rückseite aufgeschrieben wird.

Beim Vokabellernen können dann drei Stapel gebildet werden:

Auf dem ersten Stapel werden die Vokabelkärtchen abgelegt, die sicher sitzen. Auf dem zweiten Stapel landen die Vokabeln, die noch nicht ganz richtig sitzen, und der dritte Stapel ist für die Vokabeln vorgesehen, die der Lernende nicht kann. Die drei Stapel werden dann wiederholt, und zwar der dritte Stapel am häufigsten, der zweite Stapel regelmäßig und der erste Stapel gelegentlich. Das Ziel ist, dass alle Karteikärtchen irgendwann auf dem ersten Stapel landen und sicher sitzen.

Eine Methode, die das Schummeln verhindert und gleichzeitig Vokabeln in beide Richtungen trainiert, lässt sich mit einem einfachen Blatt umsetzen. Dazu wird ein Blatt quer genommen und in vier Spalten eingeteilt. In die zweite Spalte werden die Vokalen eingetragen, in die dritte Spalte die Übersetzungen. Dann wird das Blatt in der Mitte gefaltet und die Hälfte mit den Übersetzungen nach hinten geklappt.

Nun sind nur noch die Vokalen zu sehen und die Übersetzungen können in die leere Spalte geschrieben werden. Anschließend geht es andersherum weiter. Die Hälfte mit den Vokabeln wird also nach hinten geklappt, so dass nur noch die Übersetzungen zu sehen sind.

 

Eselsbrücken, Poster und verteilte Zettel

Nicht jeder kann sich einzelne Wörter einprägen. Hilfreich kann es dann sein, die Vokabeln mit Bildern, Gefühlen, Gerüchen, Geräuschen oder anderen Assoziationen zu verknüpfen oder eine Geschichte um sie herum aufzubauen. Die Verbindungen müssen dabei nicht unbedingt logisch sein, es geht vielmehr darum, Eselsbrücken für sich selbst zu bauen.

Eine andere Möglichkeit kann sein, ein Poster mit Vokabeln zu gestalten oder einzelne Wörter auf Zettel zu schreiben und diese dann auf die entsprechenden Gegenstände zu kleben. Auf diese Weise sind die Vokabeln immer präsent und prägen irgendwann automatisch ein.

 

Bücher, Filme, Musik und Rätsel

Auch Bücher, Filme oder Musik sind sehr gute Hilfsmittel, um Vokabeln zu üben und zu wiederholen. Natürlich wird der Lernende am Anfang nicht alles verstehen. Das macht aber auch nichts, denn zunächst einmal geht es darum, gelernte Vokabeln wiederzuerkennen und ein Gefühl für die Sprache zu entwickeln.

Im Laufe der Zeit erweitert sich der Wortschatz dann ganz von alleine. Rätsel sind ebenfalls sehr gute Vokabeltrainer. Damit es nicht zu schwierig und frustrierend wird, sollten am Anfang aber eher leichte Rätsel oder auch Wortspiele für Kinder ausgewählt werden.

 

Sprechen!

Die effektivste Methode, um Vokabeln zu lernen, ist, sie zu benutzen. Der Lernende sollte die Sprache also möglichst oft sprechen, auch wenn er am Anfang noch unsicher ist. Ideal ist es dabei, wenn ihn sein Umfeld darauf hinweist, wenn er einen Fehler macht, und entsprechend korrigiert.

 

Was beim Lernen von Deutsch-Vokabeln wichtig ist

Die deutsche Sprache gilt als recht schwierige Sprache. Natürlich spielt hierbei aber auch das eigene Empfinden eine Rolle. Dem einen wird es vielleicht tatsächlich recht schwerfallen, Deutsch zu lernen, während der andere die deutsche Sprache als eher einfach, logisch und gut strukturiert empfinden wird.

Auch die Muttersprache ist in diesem Zusammenhang von Bedeutung, denn wenn sich ähnliche Muster erkennen lassen, fällt das Lernen leichter. Unabhängig davon, wie die Sprache eingestuft wird, sollte der Lernende aber nicht nur die Einzelwörter lernen, sondern sich gleich noch wesentliche Zusatzinfos zu den Vokabeln einprägen. Dadurch wird es nämlich wesentlich einfacher, die Vokabeln später auch wirklich zu verwenden.

 

Konkret kommt es beim Lernen von Deutsch-Vokabeln auf folgendes an:

·         Substantive.

In der deutschen Sprache gibt es drei grammatikalische Geschlechter und sechs verschiedene Pluralformen. Deshalb sollte der Lernende zusammen mit der Vokabel immer auch den Artikel lernen und sich einprägen, wie der Plural gebildet wird.

·         Verben.

Im Deutschen gibt es schwache und starke Verben. Die schwachen Verben bilden regelmäßige Formen, die starken Verben hingegen unregelmäßige. Deshalb sollte sich der Lernende beim Vokabellernen den Infinitiv, die Form im Präteritum und das Partizip Perfekt einprägen, also beispielsweise finden – fand – gefunden.

 

·         Adjektive.

Grundsätzlich sind Adjektive leichter zu lernen als Substantive oder Verben, denn sie haben kein Geschlecht und das Deklinieren ist recht einfach. Allerdings gibt es ein paar Adjektive, die unregelmäßige Formen bilden, wenn sie gesteigert werden. Ein Beispiel hierfür ist das Adjektiv gut. Die Steigerungsformen heißen hier nicht gut – guter – am gutesten, sondern gut – besser – am besten. Ratsam beim Vokabellernen ist, die unregelmäßigen Steigerungsformen gleich mitzulernen.

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Thema: Vokabeln Deutsch

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