Übungsaufgaben Deutsch
Zweifelsohne gibt es Spannenderes als Übungsaufgaben. Aber Übungsaufgaben sind ein wertvolles und hilfreiches Instrument, um erworbenes Wissen zu üben und zu festigen. Gerade die vielen Grammatik-, Rechtschreib- und Zeichensetzungsregeln, die beim Sprechen und Schreiben der deutschen Sprache beachtet werden müssen, lassen sich nicht durch bloßes Lesen lernen.
Um die Regeln tatsächlich zu verstehen und richtig einsetzen zu können, muss ihre Anwendung trainiert werden. Hierfür sind Übungsaufgaben bestens geeignet.
Dabei gibt es Übungsaufgaben in den unterschiedlichsten Formen und Varianten. Einige Aufgaben beschäftigen sich umfassend mit der deutschen Sprache und schneiden verschiedene Themenbereiche an. In anderen Übungen geht es ganz speziell um ein bestimmtes Thema. Ein Beispiel für ein solches Thema sind die Modalverben, die in der deutschen Sprache recht häufig zum Einsatz kommen.
Inhalt
Die Modalverben im Deutschen
Modalverben werden verwendet, um die Aussage des Verbs in einem Satz zu modifizieren, also zu verändern, anzupassen, abzuschwächen oder zu betonen.
Da Modalverben meist zusammen mit dem Verb in einem Satz stehen, werden sie auch modale Hilfsverben genannt. Im Deutschen gibt es sechs Modalverben, nämlich dürfen, können, mögen/möchten, müssen, sollen und wollen.
Wie sich die Bedeutung einer Aussage durch ein Modalverb verändert,
lässt sich am einfachsten an einem Beispiel aufzeigen:
Peter geht heute früher nach Hause. = Es steht fest, dass Peter heute nicht bis zum Schluss bleibt.
Peter darf heute früher nach Hause gehen. = Peter hat die Erlaubnis, heute früher zu gehen.
Peter kann heute früher nach Hause gehen. = Peter hat die Möglichkeit, heute früher zu gehen.
Peter möchte heute früher nach Hause gehen. = Peter hat den Wunsch, heute früher zu gehen.
Peter muss heute früher nach Hause gehen. = Peter hat keine andere Wahl, als heute früher zu gehen.
Peter soll heute früher nach Hause gehen. = Peter wurde dazu aufgefordert, heute früher zu gehen.
Peter will heute früher nach Hause gehen. = Peter beabsichtigt, heute früher zu gehen.
Möchten ist eigentlich eine Form von mögen. Im Laufe der Zeit hat sich mit möchten jedoch ein eigenständiges
Modalverb mit einer etwas anderen Bedeutung entwickelt:
Lisa mag keine Milch. = Lisa trinkt nicht gerne Milch.
Lisa möchte keine Milch. = Lisa will keine Milch haben.
Die Konjugation der Modalverben
In einem Satz tauchen Modalverben meist mit dem eigentlichen Verb, dem sogenannten Vollverb auf. Das Modalverb und das Vollverb bilden zusammen das Prädikat des Satzes. Dabei steht das Vollverb im Infinitiv am Satzende.
Das Modalverb steht an der zweiten Stelle im Satz und wird gebeugt, so dass die Person und die Anzahl deutlich werden. Modalverben können eine Aussage bezogen auf die Gegenwart, die Vergangenheit und die Zukunft ausdrücken.
- Die Gegenwartsform wird durch das konjugierte Modalverb und den Infinitiv des Vollverbs gebildet: Ich muss noch lernen. Er kann nicht kommen. Wird dürfen nicht so laut sein.
- Um die Vergangenheit auszudrücken, gibt es drei Möglichkeiten. Das Perfekt wird durch die konjugierte Form von haben, den Infinitiv des Vollverbs und den Infinitiv des Modalverbs gebildet: Ich habe noch lernen müssen. Er hat nicht kommen können. Wir haben nicht so laut sein dürfen.
Das Plusquamperfekt setzt sich ebenfalls aus haben und den Infinitiven vom Vollverb und vom Modalverb zusammen: Ich hatte noch lernen müssen. Er hatte nicht kommen können. Wir hatten nicht so laut sein dürfen.
Da diese beiden Vergangenheitsformen jedoch ein wenig umständlich sind, wird die Vergangenheit meist durch das Präteritum ausgedrückt. Das Präteritum wird aus der gebeugten Form des Modalverbs im Präteritum und dem Infinitiv des Vollverbs gebildet: Ich musste noch lernen. Er konnte nicht kommen. Wir durften nicht so laut sein.
- Die Zukunft wird mithilfe von werden und den Infinitiven des Vollverbs und des Modalverbs ausgedrückt: Ich werde noch lernen müssen. Er wird nicht kommen können. Wir werden nicht so laut sein dürfen.
In einigen Fällen ist es möglich, das Vollverb wegzulassen und nur ein Modalverb zu verwenden. Dies ist dann der Fall, wenn die Situation oder der Zusammenhang eindeutig sind.
Beispiele:
Obwohl er erst kurz hier lebt, kann er schon sehr gut Deutsch (sprechen).
Es ist schon spät. Ich muss jetzt nach Hause (gehen).
Möchtest du ein Bier (trinken)?
Der Junge hat mit seinem Ball die Scheibe eingeworfen. Das wollte er nicht (tun).
Übungsaufgaben Deutsch: Modalverben
Füge die Modalverben im Präsens oder im Präteritum ein!
1. dürfen: Lisa _____ heute bei ihrer Freundin übernachten.
2. können: Das Auto ______ hier nicht stehen bleiben.
3. mögen: Früher ______ ich laute Musik sehr gerne.
4. müssen: Du ____ morgen unbedingt pünktlich sein!
5. sollen: Er hat gesagt, dass ihn heute niemand stören ______.
6. wollen: ______________ ihr gestern nicht ins Kino gehen?
7. müssen: Vergangene Woche ______ wir länger arbeiten.
8. wollen: Peter _____ dieses Jahr nicht mit seinen Eltern in Urlaub fahren.
Lösung:
1. darf 2. kann 3. mochte 4. musst 5. soll 6. Wolltet 7. mussten 8. will
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