Übungsblätter Deutsch

Übungsblätter für Deutsch

 

Wer die deutsche Sprache lernen möchte, kann sich einen Teil des notwendigen Wissens und Könnens sicherlich aus Büchern und durch Zuhören aneignen. Wirklich lernen lässt sich eine Sprache aber nur durch das Nutzen und Anwenden der Sprachkenntnisse.

Dabei ergibt sich der größte Lerneffekt, wenn der Lernende die Lösung selbst erarbeitet. Eine Aufgabe oder Fragestellung, die der Lernende alleine löst, hinterlässt eine deutlich nachhaltigere Wirkung als zehn Beispiele, die er lediglich in einem Buch oder auf einer Internetseite liest. An diesem Punkt kommen dann auch Übungsblätter ins Spiel.

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Sie enthalten verschiedene Übungsaufgaben, die der Lernende nur dann lösen kann, wenn er die erlernte Theorie praktisch anwendet.

 

Die Funktion und der Aufbau von Übungsblättern

für das Fach Deutsch

Übungsblätter sind Dokumente in klassischer Papier- oder in digitaler Form, die eine oder mehrere Übungsaufgaben enthalten. Einige Übungsblätter konzentrieren sich auf ein bestimmtes Thema und in den Übungsaufgaben wird auch nur dieses eine Thema behandelt. Andere Übungsblätter sind etwas allgemeiner gehalten und beschäftigen sich mit Fragestellungen aus verschiedenen Themenbereichen.

Die Aufgabenstellungen selbst können identisch sein und beispielsweise aus Lückentexten bestehen oder den Lernenden dazu auffordern, bestimmte Inhalte zu markieren, Sätze zu bilden oder Satzzeichen zu setzen. Ein Übungsblatt kann aber auch Übungen in verschiedenen Formen enthalten.

Die Aufgaben auf einem Übungsblatt trainieren bestimmte Inhalte. Geht es beispielsweise um Satzzeichen, Artikel oder Zeitformen, muss der Lernende die entsprechenden Regeln anwenden, um sich für die richtigen Satzzeichen zu entscheiden, die Artikel richtig zuzuordnen oder die geforderten Formen der Verben richtig zu bilden. Dabei übt er einerseits, wie die jeweilige Grammatikregel angewendet wird.

Andererseits prägt sich die Regel auf diese Weise ein, so dass der Lernende sein Wissen auch in anderen Situationen abrufen kann. Der eigentliche Lerneffekt ergibt sich dadurch, dass der Lernende überlegen muss, wie die Lösung im konkreten Einzelfall lautet. Es reicht nämlich nicht aus, nur eine Grammatikregel zu kennen, sondern der Lernende muss dieses Wissen mit seinen Kenntnissen aus anderen Bereichen wie beispielsweise der Deklination von Nomen oder dem Konjugieren von Verben zusammenbringen.

 

Die Vorgehensweise bei der Bearbeitung von Übungsblättern

Generell gibt es vermutlich keine pauschale Antwort darauf, wie der Lernende vorgehen sollte, wenn er ein Übungsblatt bearbeitet. So wie jeder anders lernt, hat wahrscheinlich auch jeder seine Methode, um sich einem Problem anzunähern. Grundsätzlich gilt lediglich, dass der Lernende die Aufgabenstellung sehr genau lesen sollte. Ist ihm sofort klar, um was es geht, kann er sich mit der Aufgabe beschäftigen.

Es kann aber auch notwendig sein, dass er die zugrundeliegende Regel oder einen Fachausdruck erst noch einmal nachschlagen muss. Dabei kann er sich dann möglicherweise an Beispielen orientieren und versuchen, diese auf die Übungsaufgabe zu übertragen.

Im Hinblick auf die Reihenfolge gibt es ebenfalls keine festen und allgemeingültigen Vorgaben. So löst der eine vielleicht zuerst die Aufgaben, die er sicher weiß oder die einfach sind, und hebt sich die schwierigeren Aufgaben für den Schluss auf. Der andere geht möglicherweise genau andersherum vor und bearbeitet zuerst die komplexeren Übungen.

Als Tipp gilt aber insgesamt, dass der Lernende nicht zu lange über einer Frage grübeln und seine Antworten nicht immer und immer wieder lesen und korrigieren sollte. Meist ist es nämlich besser, auf sein Gefühl zu vertrauen und seiner Intuition zu folgen. Der erste Gedanke ist oft richtig, aber je länger der Lernende über seine Antwort nachdenkt, desto unsicherer wird er.

 

Übungsblätter Deutsch – ein Beispiel

1. Bilde die passenden Fragen zu den Sätzen.

 

a) Sie fragte, ob er sie verstanden habe.

Sie fragte ihn: ____________________________________

 

b) Er wollte wissen, ob sie jemanden mitbrächte.

Er wollte von ihr wissen: _________________________________

 

c) Der Gastgeber erkundigte sich, welchen Wein sie zum Essen wollten.

Der Gastgeber erkundigte sich: _______________________________________

 

d) Der Polizist fragte, wem aus der Gruppe das abgeschleppte Auto gehöre.

Der Polizist fragte: _________________________________________________

 

2. Setzte die Konjunktionen weil – dass – falls richtig ein.

 

a) Es wundert mich, ____ dir die Aufgabe Schwierigkeiten bereitet.

b) Sie hatte einen Plan B, ____ ihr Plan A nicht funktionieren sollte.

c) ____ er hier keinen Parkplatz findet, müsste er zwei Straßen weiter parken.

d) Sie erhielt eine Abmahnung, ___ sie sich danebenbenommen hatte.

e) Die Nachbarin hatte erzählt, ____ sie bald wegziehen werde.

f) ____ sie schon etwas anderes geplant hatten, konnten sie nicht kommen.

 

Lösung:

1. a) „Hast du mich verstanden?“

b) „Bringst du jemanden mit?“

c) „Welchen Wein wollt ihr zum Essen?“

d) „Wem aus der Gruppe gehört das abgeschleppte Auto?“

 

2. a) dass   b) falls   c) Falls   d) weil   e) dass   f)  Weil

 

Grammatik – Aktiv, Passiv, Konjunktiv und indirekte Rede

 

Aktiv und Passiv

 

Das Aktiv stellt denjenigen in den Vordergrund, der etwas tut.

Das Passiv betont die Handlung. Der Handelnde rückt in den Hintergrund oder ist nicht bekannt.

Beispiel: Der Gärtner mäht den Rasen. = Aktiv

               Der Rasen wird (vom Gärtner) gemäht. = Passiv

 

Das Passiv wird aus werden als Hilfsverb und dem Partizip Perfekt des Hauptverbs gebildet. Wie im Aktiv kann das Verb dabei auch im Passiv in die verschiedenen Zeiten gesetzt werden:

Präsens Der Rasen wird gemäht.
Präteritum Der Rasen wurde gemäht.
Perfekt Der Rasen ist gemäht worden.
Plusquamperfekt Der Rasen war gemäht worden.
Futur I Der Rasen wird gemäht werden.
Futur II Der Rasen wird gemäht worden sein.

 

 

Setze die folgenden Sätze ins Passiv!

 

a) Lisa fragt Peter um Rat.

    Peter ____________________________________________.

b) Maria deckt den Tisch für fünf Personen.

    Der Tisch ________________________________________.

c) Nach Schulschluss schließt der Hausmeister das Schulgebäude ab.

    Nach Schulschluss _________________________________________.

d) Vater liest diese Zeitung.

     Diese Zeitung __________________________________________.

e) Tom bezahlt die Rechnung.

    Die Rechnung __________________________________________.

f) Die Müllabfuhr leert die Mülleimer einmal pro Woche.

    Die Mülleimer __________________________________________.

 

Lösung:

a) Peter wird von Lisa um Rat gefragt.

b) Der Tisch wird von Maria für fünf Personen gedeckt.

c) Nach Schulschluss wird das Schulgebäude vom Hausmeister abgeschlossen.

d) Diese Zeitung wird von Vater gelesen.

e) Die Rechnung wird von Tom bezahlt.

f) Die Mülleimer werden einmal pro Woche von der Müllabfuhr geleert.

 

 

22. Aktiv und Passiv

 

Das Aktiv stellt denjenigen in den Vordergrund, der etwas tut.

Das Passiv betont die Handlung. Der Handelnde rückt in den Hintergrund oder ist nicht bekannt.

Beispiel: Der Gärtner mäht den Rasen. = Aktiv

               Der Rasen wird (vom Gärtner) gemäht. = Passiv

 

Das Passiv wird aus werden als Hilfsverb und dem Partizip Perfekt des Hauptverbs gebildet. Wie im Aktiv kann das Verb dabei auch im Passiv in die verschiedenen Zeiten gesetzt werden:

Präsens Der Rasen wird gemäht.
Präteritum Der Rasen wurde gemäht.
Perfekt Der Rasen ist gemäht worden.
Plusquamperfekt Der Rasen war gemäht worden.
Futur I Der Rasen wird gemäht werden.
Futur II Der Rasen wird gemäht worden sein.

 

 

 

Gib an, ob die Sätze im Aktiv oder im Passiv stehen und nenne die Zeitform!

 

a) Die Kinder spielten im Garten Fußball.

    Aktiv oder Passiv?  _________________   Zeitform: ______________________

b) Das Paket war gestern zugestellt worden.

    Aktiv oder Passiv?  _________________   Zeitform: ______________________

c) Der Zug ist abgefahren.

    Aktiv oder Passiv?  _________________   Zeitform: ______________________

d) Das alte Haus wird abgerissen.

     Aktiv oder Passiv?  _________________   Zeitform: ______________________

e) Mein Zimmer wird neu gestrichen werden.

    Aktiv oder Passiv?  _________________   Zeitform: ______________________

f) Das Foul hatte der Schiedsrichter bestimmt nicht gesehen.

    Aktiv oder Passiv?  _________________   Zeitform: ______________________

g) Der Antrag ist bereits bearbeitet worden.

    Aktiv oder Passiv?  _________________   Zeitform: ______________________ 

h) Er wird danach gefragt worden sein.

    Aktiv oder Passiv?  _________________   Zeitform: ______________________

 

 

Lösung:

a) Aktiv, Präteritum

b) Passiv, Plusquamperfekt

c) Aktiv, Perfekt

d) Passiv, Präsens

e) Passiv, Futur I

f) Aktiv, Plusquamperfekt

g) Passiv, Perfekt

h) Passiv, Futur II

 

 

23. Konjunktiv I

 

Durch den Konjunktiv I wird ausgedrückt, dass ein Geschehen zwar (noch) nicht wirklich, aber möglich, vorstellbar oder wünschenswert ist. Aus diesem Grund heißt der Konjunktiv I im Deutschen auch Möglichkeitsform. Außerdem wird der Konjunktion I verwendet, um Aussagen als indirekte Rede wiederzugeben.

 

Die möglichen Zeitformen für den Konjunktiv I sind das Präsens, das Perfekt, das Futur I und das Futur II. Die Endungen für den Konjunktiv I lauten:

ich du er/sie/es wir ihr sie
-e -est -e -en -et -en

 

Gebildet wird der Konjunktiv I dann

  • im Präsens, indem die Endung für den Konjunktiv I an den Wortstamm des Verbs angehängt wird (ich höre, er gehe).
  • im Perfekt durch sein oder haben als Hilfsverben im Konjunktiv I und das Partizip Perfekt des Verbs ( ich habe gehört, er sei gegangen).
  • im Futur I durch werden als Hilfsverb im Konjunktiv I und dem Infinitiv des Verbs (ich werde höre, er werde gehen).
  • im Futur II durch werden als Hilfsverb im Konjunktiv I, das Partizip des Verbs und haben oder sein im Infinitiv (ich werde gehört haben, er werde gegangen sein).

 

 

Setze die Verben im Konjunktiv I in die Sätze ein!

 

a) Viele glauben, meine Mutter und ich ________ Schwestern. (sein, Präsens)

b) Peter erklärte, er _______ dieses Jahr alleine in Urlaub ________. (fahren, Futur I)

c) Lisa stellte fest, sie ________ so etwas noch nie ___________. (erleben, Perfekt)

d) Der Verkäufer erklärte, die Sonderaktion _____ in wenigen Tagen ___________  _______. (beenden, Futur II)

e) Maria erzählte, sie _________ schon seit Jahren hier. (arbeiten, Präsens)

f) Als Zutaten __________ man Eier, Mehl, Zucker und Milch. (nehmen, Präsens)

g) Tom berichtete, er ______ einen alten Schulfreund _______. (treffen, Perfekt)

 

 

Lösung:

a) seien   b) werde fahren   c) habe erlebt   d) werde beendet sein   e) arbeite     f) nehme   g) habe getroffen  

 

 

24. Konjunktiv II

 

Der Konjunktiv II beschreibt ein Geschehen, eine Vorstellung oder einen Wunsch, die nicht real oder gar unmöglich sind. Außerdem wird der Konjunktiv II verwendet, um eine Aussage oder eine Frage besonders höflich zu formulieren.

 

Der Konjunktiv II wird hauptsächlich in zwei Zeitformen verwendet:

  • In der Gegenwart wird der Konjunktiv II gebildet, indem die Konjunktivendung an den Präteritumstamm des Verbs angehängt wird (ich bliebe, er ginge). Ersatzweise ist auch die Verwendung von würde plus Infinitiv des Verbs möglich (ich würde bleiben, er würde gehen).
  • In der Vergangenheit wird der Konjunktiv II aus sein oder haben im Konjunktiv und dem Partizip Perfekt des Verbs gebildet (ich wäre geblieben, er wäre gegangen).

 

 

Setze die Verben im Konjunktiv II in die Sätze ein!

 

a) Ich wünschte, ich _______ jemanden um Rat __________. (fragen, Vergangenheit)

b) ________ du so nett, die Musik etwas leiser zu machen? (sein, Gegenwart)

c) Ach, wenn ich doch bloß meinen Schlüssel ________. (finden, Gegenwart)

d) Vater _____ bestimmt _______, dass wir sein Auto nehmen. (erlauben, Vergangenheit).

e) Peter tat so, als __________ er erst noch überlegen. (müssen, Gegenwart)

f) Lisa ______ gerne zu der Feier ________, aber sie musste arbeiten. (kommen, Vergangenheit)

 

 

Lösung:

a) hätte gefragt   b) Wärst   c) fände   d) hätte erlaubt   e) müsse   f) wäre gekommen

 

 

25. Indirekte Rede

 

Um zu wiederholen, was jemand gesagt hat, gibt es zwei Möglichkeiten. Die erste Möglichkeit ist die direkte Rede, durch die der Wortlaut im Original wiedergegeben wird. Die zweite Möglichkeit ist die indirekte Rede. Hierbei wird das Gesagte nicht wortwörtlich, sondern sinngemäß zitiert.

Für eine Wiedergabe in indirekter Rede wird der Konjunktiv I verwendet. Stimmen die Formen vom Konjunktiv I mit dem Indikativ überein, wird zur Verdeutlichung aber auf den Konjunktiv II ausgewichen. (Stimmen die Formen vom Konjunktiv II mit dem Indikativ des Präteritums überein, wird wiederum mittels würde umschrieben.)

 

Gib die folgenden Sätze in indirekter Rede wieder und verwende dabei den Konjunktiv!

 

a) Der Mann sagte: „Ich bin der neue Chef.“

    Der Mann sagte, ________________________________________________.

b) Der Handwerker glaubt: „Der Auftrag wird morgen abgeschlossen sein.“

    Der Handwerker glaubt, __________________________________________.

c) Die Frau erzählte: „Ich habe mein Auto in der Zeitung inseriert.“

    Die Frau erzählte, _______________________________________________.

d) Lisa fragte den Jungen: „Wo wohnst du?“

    Lisa fragte den Jungen, ___________________________________________.

e) Meine Nachbarin fragte mich: „Kannst Du mir etwas Zucker borgen?“

    Meine Nachbarin fragte mich, ______________________________________.

f) Der Arzt erklärte dem Kind: „Hab keine Angst vor der Spritze.“

   Der Arzt erklärte dem Kind, ________________________________________.

g) Der Lehrer erinnerte die Schüler: „Ihr dürft die Enten nicht füttern.“

    Der Lehrer erinnerte die Schüler, ____________________________________.

 

Lösung:

a) er sei der neue Chef.

b) der Auftrag werde morgen abgeschlossen sein.

c) sie hätte ihr Auto in der Zeitung inseriert. (hier Konjunktiv II)

d) wo er wohne.

e) ob ich ihr etwas Zucker borgen könne.

f) es solle keine Angst vor der Spritze haben.

g) sie dürften die Enten nicht füttern.

Mehr Anleitungen, Tipps und Übungen:

 

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Thema: Übungsblätter Deutsch

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Ein Gedanke zu „Übungsblätter Deutsch“

  1. Ich gebe meiner Tochter gerade Nachhilfe in Deutsch, daher eignen sich diese Übungen perfekt für unsere Zwecke! Sie geht noch zur Grundschule, aber wollte gerne mit ihren deutschen Klassenkameradinnen mithalten und daher nutzen wir unsere freie Zeit hin und wieder zum Verbessern ihrer Deutschkenntnisse.

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